John Illsley
– Long Shadows John Illsley war der Bassist der britischen Erfolgsband Dire Straits. Nach ihrer Auflösung hat er eine Solokarriere begonen und veröffentlicht am 15.04.2016 unter dem Titel „Long Shadows” sein fünftes Studioalbum. Wie der Titel schon ausdrückt, liegt in der Tat ein Langer Schatten auf Illsley. Während Mark Knopfler in großen Hallen vor vollen Rängen spielt, bewegt sich der talentierte Sänger, Gitarrist und Bassist im Schatten seines Kollegen und spielt in kleinen Locations. Dabei ist seine Musik, die seine jahrelange Mitgliedschaft bei den Dire Straits nicht verleugnen kann, äußerst ansprechend. |
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John
Illsleys zeigt auf dem aktuellen Album weitere Facetten wie beispielsweise
seine längst unverkennbare Stimme, die tief, rau und markant ist. Die
teilweise geradezu düsteren Texte, entstammen allesamt aus eigener Feder.
Sie dürften nicht zuletzt von seiner überstandenen Krebserkrankung
beeinflusst sein. Allein Titel wie
„In The Darkness“, „Ship Of Fools“ oder „Close To The Edge“
offenbaren eine gewisse Skepsis gegenüber der heutigen Zeit und Welt.
Doch finden sich darin auch immer wieder Zeilen, die Hoffnungsschimmer
freisetzen („In the darkness / In the darkness / Let the light shine
through“). Seine Melancholie spiegelt sich auch direkt in der Musik
wider, etwa im instrumentalen Opener „Morning“ mit
Klavier/Akustikgitarren-Duett samt Streichquartett-Begleitung oder der
einfühlsam pulsierenden Ballade „There’s Something About You“. Das
Album „Long Shadows“ wurde in Bandbesetzung eingespielt, denn neben
John, der singt, Akustikgitarre und Bass spielt wirkt noch Guy Fletcher
(Hammond Orgel, Synthesizer, E-Piano), der 1984 zu den Dire Straits stieß,
mit. Außerdem hatte er mit Phil Palmer, Robbie MacIntosh sowie Johns
langjährigem Weggefährten Simon Palmer gleich drei weitere hochkarätige
Gitarristen dabei. Daneben saß der Sessionmusiker Paul Beavis an den
Drums. Die
Songs sind alle sehr ruhig gehalten und atmen, wie oben erwähnt, den
Spirit der Dire Straits, auch wenn sie nicht ganz die Klasse der alten
Aufnahmen seiner Erfolgsband erreichen. Verträumt
mit dem zweieinhalbminütigen Opener „Morning“ beginnt das Album. Die
von John gespielte Akustikgitarre wird von Piano und Streichern begleitet
und wirkt wie eine symphonisch/folkige Ouvertüre. Dem folgt dann das in
bester Dire Straits-Manier gespielte „In The Darkness“. Das ist der
Startschuss für einige schöne Songs, die streckenweise an selige Dire
Straits-Zeiten erinnern. John’s Stimme kommt dabei allerdings ein wenig
rauer und zurückhaltender rüber als es Mark Knopfler’s Organ
vermochte. Das schadet dem Gesamtbild aber nicht. Sehr
intim und zerbrechlich wirkt „There’s Something About You“ weil John
den Text förmlich ins Mikro haucht. Mit einem ansteckenden Rhythmus ist
„Lay Me Down“ ausgestattet, das sich gut als Singleauskopplung machen
könnte. Typischer Dire Straits Sound trifft hier auf Country-Feeling. Das
folgende Titelstück steht dem in nichts nach. Wer
auf den Sound der Dire Straits steht, der bekommt mit dem John
Illsley-Album „Long Shadows“ bestes Futter für seinen Player. John
hat den Spirit der britischen Band aufgenommen und führt ihn nahtlos
weiter. Stephan Schelle, April 2016 |
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