Joe Satriani – Original Album Classics
Sony Music / Epic (2013)
(59 Stücke, 269:08 Minuten Spielzeit)

Der US-amerikanische Gitarrist Joe Satriani hat bereits im Teenageralter angefangen Gitarre zu spielen. Zuerst als Gitarrenlehrer tätig hat er dann angefangen selber Musik zu machen. Er veröffentlichte zahlreiche Soloalben, von denen „Surfing With The Alien“ für den Durchbruch sorgte. Heute zählt Satriani zu den besten und gefragtesten Gitarristen. Aktuell ist er Mitglied der Supergroup Chickenfoot.

Am 29.03.2013 führt Sony Music die „Original Album Classics“-Reihe fort. In dieser Tranche befinden sich die unterschiedlichsten Musiker und Musikrichtungen (neben Joe Satriani werden Boxen mit Alben von Dave Edmunds, Brad Paisley, Gipsy Kings, Bay City Rollers, Klaus Hoffmann, Jazzkantine und Ulla Meinecke veröffentlicht).

Die Serie präsentiert sich in einem einheitlichen Look mit großem Künstler-/Bandfoto und kleinen Cover-Abbildungen auf der Vorderseite der Box. Wendet man die Box, so sind dort die Cover-Abbildungen der enthaltenen Alben mit der jeweiligen Titelliste zu finden.

In der Joe Satriani-Box finden sich fünf Alben des Ausnahmegitarristen. beginnend mit dem erfolgreichen Album „Surfing With An Alien“ aus dem Jahr 1987 erfolgt dann ein Sprung ins 21. Jahrundert mit den vier Alben „Engines Of Creation“ (2000), „Strange Beautiful Music“ (2002), „Is There Love in Space?“ (2004) und „Super Colossal“ (2006). Die Alben liegen in ihren Originalversionen vor und enthalten keine Bonustracks.

Joe’s intensives Gitarrenspiel besticht durch eine Kombination aus den verschiedensten Musikrichtungen. Da findet sich neben Hardrock auch beispielsweise bluesiges und auch Boogie in seinem Sound wieder. Und doch verströmt Satriani’s eigener Stil eine ungeheure Faszination was sich bereits auf seinem Album „Surfing With An Alien“ widerspiegelt. Gleich beim Titelstück wird man förmlich in diesen ekstatisch wirkenden Sound hineingezogen. Rockige Nummern, die richtig abgehen wie das Titelstück oder „Crushing Day“ befinden sich genau so auf dem Album wie verträumte magische Nummern der Marke „Always With Me, Always With You“ und „Circles“.

Zwischen „Surfing With An Alien“ und dem nächsten Album der Box „Engines Of Creation“ liegen 13 Jahre und das hört man auch, denn der Stil den Satriani hier bietet, ist mit dem früheren nicht mehr vergleichbar. Treibende elektronische Beats hämmern dem Hörer entgegen. Auf diesen setzt er dann seine Melodien und Rhythmusmuster, die er auf seiner E-Gitarre spielt. Da darf dann auch mal heftig gefrickelt werden. Ein ungewöhnliches Album, aus dem Tracks wie „Until We Say Goodbye“ hervorstechen, da sie doch wieder den Bogen zu älteren Werken schlagen.

Der erdige Rock kommt dann auf dem 2002’er Album „Strange Beautiful Music“ wieder zum tragen. Herrliche Rocknummern, die zum Teil orientalisch angehaucht sind wie in „Oriental Melodie“ oder einfach nur treibend nach vorne gehen wie in „Belly Dancer“ oder „Mind Storm“ treffen auf schnell ins Ohr gehende Stücke wie „Chords Of Life“ oder sanft verträumte Tracks „Sleep Walk“ (das Stück klingt darüber hinaus nostalgisch).

Daneben sind dann auch noch die beiden Alben „Is There Love In Space?“ aus dem Jahr 2004 und „Super Colossal“ aus 2006 in der Box. Damit bietet die Box - wie üblich - wieder eine sehr schöne Zusammenstellung von Alben eines Ausnahmekünstlers.

Stephan Schelle, März 2013