Jethro Tull –
Stand Up – The Elevated Edition Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass im halbjährlichen Rhythmus ein neues remastertes Album von Jethro Tull auf den Markt kommt. Rechtzeitig vor Weihnachten hat sich Steven Wilson, der schon für einige der Remasters von Tull verantwortlich zeichnet, dem 69’er „Stand Up“-Album - dem zweiten Longplayer der britischen Rocklegende - gewidmet. Zwar hatte die Band schon vor sechs Jahren eine remasterte Version veröffentlicht, doch überließ sie es dieses Mal dem Soundmagier Wilson erneut Hand anzulegen. Am 18.11.2016 erscheint nun die „The Elevated Edition“ des Frühwerkes erneut. Dieses Mal sind die Silberlinge in einem Hardcoverbuch verpackt. |
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Auf
CD1 befinden sich Steven Wilsons neue Stereomixe des Original-Albums sowie
eine ganze Reihe rarer Aufnahmen, darunter auch eine bisher unveröffentlichte
Version des „Bourée“. Weitere Höhepunkte bieten einige Songs, die in
den BBC-Studios aufgenommen wurden, sowie die Stereo-Single-Mixe von
„Living In The Past“ und „Driving Song“. CD2
präsentiert Jethro Tull live in Schweden, wo die Band den Support-Gig für
Jimi Hendrix im Januar 1969 spielte. Nur wenige Wochen aufgenommen,
nachdem Barre zur Band gestoßen war, enthielt das Repertoire des
Konzertes einige Songs aus dem Debüt-Album („A Song For Jeffrey“ und
„My Sunday Feeling“), aber auch zwei Songs, die auf „Stand Up“
landen sollten: „Back To The Family“ und „Nothing Is Easy“. Die
Disc wird abgerundet von den Mono-Single-Mixes von „Living In The
Past“ und „Driving Song“, außerdem von zwei Radiospots, mit denen
das Album angekündigt wurde. Die DVD enthält Konzert-Ausschnitte, in denen Jethro Tull „To Be Sad Is A Mad Way To Be“ und „Back To The Family“ performen. Ebenfalls auf der Disc befinden sich Steven Wilsons Remix des Original-Albums in PCM-Stereo und im DD/DTS 5.1. Surround-Sound, eine hochaufgelöste 96/24-Übertragung der Original-Stereo-Mastertapes sowie die Direktübertragung der Original-Mono- und Stereomixes von „Living In The Past“ und „Driving Song“.
Erst
vor sechs Jahren war eine Box zum Album mit zwei CDs und einer DVD als
„Collectors Edition“ auf den Markt gekommen, da kann man sich fragen,
warum man nun noch einmal in die Tasche greifen soll um das Album als
remasterte Version zu erwerben. Im Jahr 2010 wurde das Album neu gemastert
und mit elf weiteren Bonusstücken auf der ersten CD abgerundet. Auf dem
neuen Release sind es auf der ersten CD neun weitere Stücke, die anderen
beiden befinden sich auf CD 2. Schon
beim ersten Vergleich wird deutlich, dass Steven Wilson wesentlich mehr
aus den Aufnahmen herausgeholt hat, denn die Musik wirkt klarer und
weicher im Sound, so dass die Instrumente und Ian’s Gesang noch besser
zur Geltung kommen. CD
2 beinhaltet dann einen bisher unveröffentlichten Konzertmitschnitt vom
09.01.1969 aus Stockholm. Klanglich ist er keinen Deut schlechter als die
Liveaufnahme aus der Karnegie Hall 1970, die sich auf der 2010’er Veröffentlichung
befand. Daneben gibt es mit „Nothing Is Easy“, „Dharma For One“
und „A Song For Jeffrey“ lediglich drei Überschneidungen. Also ein
weiterer Pluspunkt für die neue Version. Auf
der mitgelieferten DVD finden sich verschiedene Audioformate des Albums,
darunter erstmals einen Surrounsoundmix des Albums und hat darüber hinaus
noch ein siebenminütiges Video (schwarz/weiß) zu bieten, das beim
Auftritt 1969 in Stockholm entstanden ist. Bei der Surroundversion hat
Wilson ganze Arbeit geleistet, denn die Instrumente und Anderson’s
Gesang kommen so klar aus den Boxen, das man meint direkt zwischen den
Musikern zu stehen. Daneben
spricht das 112seitige Book in den die drei Silberlinge verpackt sind
ebenfalls für sich, denn es enthält ausführliche Linernotes von Martin
Webb, Anmerkungen zu jedem Albumtrack von Ian Anderson, zahlreiche unveröffentlichte
Fotos, einen Tourplan aus 1969 und erinnert an den 2014 verstorbenen
Bassisten Glenn Cornick. Die
Elevated Edition von Jethro Tull’s zweitem Album „Stand Up“ punktet
auf der ganzen Linie, denn sie stellt die 2010’er Version (Collectors
Edition) in allen Belangen in den Schatten. Das liegt vor allem an Steven
Wilson, der alles aus den Aufnahmen herausgeholt hat und an der tollen
Aufmachung im Buchformat mit zahlreichen Texten und Bildern. Wie gewohnt
eine tolle Würdigung eines Jethro Tull Albums. Mein Empfehlung: kaufen,
denn diese Version macht Sinn! Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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