Jennifer Porter - Yes, I Do!
Cougar Moon Music (2023)

(8 Stücke, 31:00 Minuten Spielzeit)

Jennifer Porter ist eine preisgekrönte Sängerin, Schauspielerin und Drehbuchautorin. Als Musikerin und Sängerin hat Jennifer ein Repertoire, das von Jazz und Blues bis hin zu Country und Oper reicht. Sie hat mit Klassik- und Jazzorchestern gesungen, unter anderem mit dem weltberühmten Glenn Miller Orchestra. Obwohl sie als Opernsängerin und klassische Pianistin ausgebildet wurde, sieht sie sich im Herzen als Roots-Musikerin, da sie im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspielen begann, nachdem sie sich aus dem Bett geschlichen hatte, um einer Boogie-Woogie-Pianistin namens Maxine bei einer der berüchtigten Cocktail-Partys ihrer Großeltern zuzusehen. Am liebsten sitzt Jennifer immer noch am Klavier und singt, während sie einen alten Blues-Song im glühend heißen 88er-Stil zum Besten gibt.


Am 02.02.2024 erscheint ihr neuestes Album, das den Titel „Yes, I Do!“ trägt. Die CD kommt in einem vierseitigen Papersleeve mit zwölfseitigem Booklet daher. Sechs Eigen- sowie zwei Fremdkompositionen finden sich auf dem Album. Eingespielt wurde es von Jennifer Porter (Gesang, Piano, Wurlitzer, Hammond B3), Dana Packard (Schlagzeug, Percussion), Damon Banks (Bass), George Naha (Gitarre), Steve Jankowski (Trompete, Flügelhorn), Doug DeHays (Tenor- und Baritonsaxophon, Klarinette), Randy Andos (Posaune, Tuba), Vinnie Raniolo (Gitarre) und Jonathan Truman (Schlagzeug).

Gestartet wird das Album mit dem 3:47minütigen Stück „Before We Call It A Day“. Der bluesige Song mit Boogie- und Ragtime-Elementen bietet Big Band Sound, was vor allem durch die Bläser hervorgerufen wird. Jennifer singt dazu recht unaufgeregt und souverän. Eine bluesige Midtemponummer folgt dann mit dem 4:19minütigen Titelstück. Jennifers sanfte Stimme, die von Orgel, Gitarre und teilweise Bläser umgarnt wird, steht hier klar im Vordergrund des eingängigen Songs mit Popappeal.

Dem folgt dann eine sanfte, romantische Ballade mit dem Titel „Over You“. Jennifers Stimme wirkt in diesem Stück elfenhaft. Druckvoller zeigt sich dann das 3:57minütige „All I Needed Was You“. Akzente werden in diesem Stück durch das von C. J. Chenier gespielte Akkordeon gesetzt. Leicht südamerikanisches Flair (vor allem durch die Rhythmen) kommt dann im 3:37minütigen „Don’t Worry No More“ auf, in dem Jennifers leidenschaftlicher Gesang unter die Haut geht. Sehr schön ist in diesem Stück auch das Gitarrensolo von George Naha.

Mit dem Bluessong „How Long“ aus der Feder von Leroy Carr kommt dann die erste Coverversion. Das Stück ist ein sanfter Slowblues. Dixieland-Blues kommt dann im Stück „Lucky Dust (Shining Through)“ auf. Und mit dem Ragtime-Song „Good Ol’ Wagon“, bei dem Jennifers Gesang nur von Piano und Tuba begleitet wird, endet das Album.

Jennifer Porter zeigt auf ihrem neuesten Album „Yes, I Do!“, das sie eine außergewöhnliche Stimme besitzt, die sie bei den Songs sehr unaufgeregt und souverän einsetzt. Auf dem Album bietet sie vorwiegend Blues in den verschiedenen Spielarten, darunter auch mal im Big Band Sound.

Stephan Schelle, Februar 2023

   

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