Jeff Young – Choose You Own Unknown

M2 Music / In-Akustik (2016)
(10 Stücke, 45:34 Minuten Spielzeit)

Der US-Amerikaner Jeff Young zählt zu den gefragtesten Keyboardern der internationalen Musikszene und hat mit unzähligen der ganz großen Stars – darunter Sting, Steely Dan, Alanis Morissette – im Studio und/oder auf der Bühne zusammengearbeitet. Zudem ist er als Musiker und Co-Autor festes Mitglied der Band von Jackson Browne. Seit mehreren Jahren veröffentlicht er darüber hinaus auch Soloalben.


Nachdem zuletzt sein 2013’er Album „More Song Than Dance“ und das 2009’er Album „Pure Herringbone“ in Europa veröffentlicht wurden, erscheint am 19.08.2016 sein neuestes, mittlerweile sechstes Werk unter dem Titel „Choose Your Own Unknown“. Stilistisch lässt sich Young dabei ebenso wenig festlegen, wie auf den Vorgängeralben.

Zahlreiche Freunde von Jeff Young, darunter Michael Landau (Joni, Mitchell, Miles Davis) und Kirk Fletcher (Fabulous Thunderbirds, Joe Bonamassa) an den Gitarren, der Percussionist Luis Conte (Phil Collins, James Taylor), Jorgen Carlsson (Gov’t Mule) und Tim Lefebvre (David Bowie, Tedeschi Trucks Band) am Bass sowie Greg Leisz (Eric Clapton, Jackson Browne) Pedal Steel Gitarre, haben als Gastmusiker an der „Choose Your Own Unknown“-Produktion mitgewirkt.

Mit dem souligen „The Beauty Of A Woman“ startet die CD. In diese soulige Nummer baut Young einige jazzige Elemente ein, die an Steely Dan erinnern. Dazu singt Young mit seiner sehr klaren und eingängigen Stimme. Sehr gelungen ist auch die von Melanie Nyema gesungene weitere Passage. Beide Stimmen ergänzen sich in diesem Song hervorragend. Mit „Cold Sweat“ folgt dann die einzige Coverversion des Albums. Young hat den Song von James Browne in einen lupenreinen Reggae verwandelt.

Rockig geht es dann im Titelstück weiter in dem auch wieder ein leichte Prise Steely Dan zu finden ist. Eine eindringliche Ballade hat er dann mit „Rosario“ auf dem Album. Afrikanische Rhythmen treffen im Song „The Darkside“ auf Blues und atmosphärischen Rock. Eine Hammondorgel wie von Jon Lord gespielt, eröffnet den Song „The Art Of Conversation“, der im weiteren Verlauf stilistisch mehr in Richtung Jackson Browne / Steely Dan wechselt. Ein sanfter, souliger Blues kommt dann im „Yesterday’s Blues“ auf.

Mit der bluesigen Variante des Titelstückes endet dann diese artenreiche, sehr schöne neue CD von Jeff Young, der hier wieder die ganze Bandbreite seiner Fähigkeiten zeigt. Ein tolles Album.

Stephan Schelle, Juli 2016

   

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