Ixion – Garden Of Eden

Ixion – Garden Of Eden
J. K. Braam / Just For Kicks Music (2009)
(8 Stücke, 56:03 Minuten Spielzeit)

Ixion ist das Musikprojekt des niederländischen Musikers Jankees Braam (Keyboards, Gitarren, Bass). Mit dem Konzeptalbum „Garden Of Eden“, das in der Zukunft spielt, veröffentlicht er Anfang November 2009 sein mittlerweile drittes Konzeptwerk. Dieses ist aber mein erster Kontakt zur Musik von Ixion. Bei dieser Veröffentlichung des Projektes leihen die beiden Sänger Michael Hos und Sängerin Esther Ladiges dem Werk ihre Stimme. Darüber hinaus hat Jankees neun weiter Musiker an Bord geholt, um die Zukunftsgeschichte des europäischen Einheitsstaates, in dem alles nur noch künstlich und steril abläuft, zu erzählen.


Im ersten Moment denkt man an ein weiteres Projekt im Stile von Ayreon, doch Ixion wählt einen etwas anderen Ansatz, der mehr im Neo-Prog verhaftet ist und darüber hinaus auch symphonische und metalmäßige Elemente mit einfließen lässt. Durch die unterschiedlichen Gesangsstimmen kommt eine gewisse erzählerische Komponente in das Werk.

Los geht es gleich mit dem Longtrack „Golden Cage“, das es auf mehr als zwölf Minuten Spielzeit bringt. Hier werden unter anderem klassische Rockpassagen stilistisch mit Prog der Marke Arena vermischt. Besonders hervorzuheben ist, dass auch eine Violine (gespielt von Irma Vos) und ein Cello (Linde faber) zum Einsatz kommen und dem Sound eine besondere Note verleihen. Das klingt an einigen Stellen wie frühe Genesis, ELP usw. So mancher wird eine Band erkennen können. Gestartet wird dieser Longtrack mit Synthiemelodien, die sofort in Richtung Neo-Prog weisen. Dann kommt eine Art Störgeräusch aus dem rechten Kanal, so dass man zunächst denkt, hier ist etwas defekt. Dem ist aber nicht so, denn Stimmsamples, die in einer Art Nachrichtensprecher-Format in die Story einleiten, zeigen, dass diese Effekte wohl dosiert sind.

So wie sich dieser Opener präsentiert, so geht es auf dem Album munter weiter, ohne jetzt besondere Akzente zu setzen. Vielmehr gehen Jankees und seine Mitstreiter auf Nummer sicher und bewegen sich weiter in dem Umfeld von Neo-Prog-Bands und aktuelleren Namen wie Arena oder Martigan.

Instrumentierungen wie Basspedal, Mellotronsounds oder auch Cello und Violine sorgen an vielen Stellen für retromäßiges Feeling. Und durch das Cello in „My Princess, My Queen“ entsteht darüber hinaus eine melancholische Stimmung. An einigen Stellen, wie beispielsweise im abschließenden „Trapped“ kommt dadurch gar gelegentlich Kansas-Feeling auf.

Wer sich im Genre des Neo-Prog mit aktuellen Tendenzen wohl fühlt, der kann hier zuschlagen und wird mit bekannten melodischen Mustern bestens bedient. Dazu gibt es ein sehr ansprechendes 16seitige Booklet, das alle Texte enthält und atmosphärische Bilder zeigt. Zwar bietet die CD nichts weltbewegend Neues, aber wenn es - wie hier - gut ins Ohr geht, muss das auch nicht unbedingt sein. Mir gefällt die Scheibe jedenfalls.

Stephan Schelle, Dezember 2009

   

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