Iron Horses – Black Leather

Iron Horses – Black Leather
T-Rave Records / Broken Silence (2013)
(12 Stücke, 45:38 Minuten Spielzeit)

Seit dem Jahr 2000 gibt es die Metalformation Iron Horses von der Ostseeküste (Rostock) in fast authentischer Besetzung. Sebastian Wegner (Gesang), Manuel Arlt (Gitarre) und Sven Möller (Bass) haben die Band gegründet und Gino Röpke (Schlagzeug) stieß dann im Jahr 2013 zu der Gruppe. Ihr Debüt brachte der Vierer in 2007 unter dem Titel „Titan ‘n’ Bones“ heraus, das von der Fachpresse gut aufgenommen wurde und das mittlerweile ausverkauft ist. Am 22. November 2013 legte die Band dann den Nachfolger „Black Leather“ nach.


Ihre Auftritte als Vorbands von Künstlern wie Alice Cooper, Gamma Ray, Grave Digger, Doro und Rose Tattoo haben ihren Einfluss auf die Musik der Rostocker gehabt. Aber auch Motorhead und ZZ Top scheinen das ein oder andere Mal durch.

Knallharter agressiver Rock’N’Roll, der auf der einen Seite in den Achtzigern gerootet zu sein scheint, auf der anderen Seite ganz frisch rüberkommt, dabei mit vereinzelten schweren Bluesmomenten ausgestattet ist. Hier wird nicht rumgefrickelt, hier wird gerockt, was das Leder hergibt - auf hohem Niveau! So verspricht es der Pressetext.

Ein Dutzend fetzige Rocksongs hat das norddeutsche Quartett im Programm und beginnt im Opener „Dressed To Kill“ dem etwas skurrilen Cover (einem Rockfan in Lederjacke, mit herunter gelassener Hose und Sicht auf seine weiße Unterwäsche) entsprechend mit Motorradgeräuschen an die sich dann ein Gitarrensolo anschließt. Dieser erste zweiminütige Track ist der Schlüssel für das Album, das dann mit dem ersten Rocksong „Punisher“ beginnt. Kraftvolle Metalgitarren und ein stakkatoartiges Schlagzeuggewitter lässt die Band in diesem ersten Song raus. Und Sebastian rotzt seinen Text förmlich aus den Boxen. Trotz aller Härte kommt der Song aber gut rüber, denn er erhält sich seine melodiöse Art.

Etwas ruhiger mit einer Bluesnote kommt dann „The Game“ daher, ohne aber den Druck zu vernachlässigen. Die Songs auf der CD sind allesamt knackige Metalsongs, bei denen sich nicht lange mit der Vorrede aufgehalten wird, sondern die Band rockt stets mächtig los. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Songs auch live richtig zünden.

Mit „Black Leather“ haben die Rostocker Iron Horses, deren Name sich an Dampfmaschinen bzw. Eisenbahndampfloks, die durch die weiten des amerikanischen wilden Westens zogen, orientiert, ein wahres Kraftpaket herausgebracht. Und genau so kraftvoll, wie diese unter Dampf stehenden Maschinen kommt auch die Musik von Iron Horses rüber.

Stephan Schelle, Dezember 2013

   

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