Inyaka - Erdaufgang Am Anfang war da was...Quartenphysik, liegende Acht? Das Ganze ist mehr das Summen seiner Teile - eine Musik, ein Mosaik - ein Farbton, Protestnoten, Bestnoten. Ein Motiv aber kein Alibi - diskante Situation! Arbeit im Akkord - ein Hang zum Klang... linear abgewedelt. Tomatenhauptsatzform, augenschließlich ohrenbesinnend. Ton für Ton entsteht das Kammermusaik - eine Geschichte, unsere Geschichte. So skurril, wie der Text im Booklet der CD ist, so gestaltet sich auch die Musik dieses ungewöhnlichen Quartetts aus Osnabrück. |
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Sehr rhythmisch beginnt der Opener „Pablo Inkasso“. Aber schon nach wenigen Momenten zeigen die Vier, dass sie sich nicht lange an Formen und Strukturen halten, denn sie durchbrechen ständig die gerade eingeschlagenen Linien, um sie in eine andere Richtung zu führen. Das wird auch schon auf der Rückseite des Booklets durch die Schlangenlinien, die sich von Track zu Track ziehen und dabei auch schon mal eine Schleife einlegen, deutlich. Welche Musikstile vermengen die Jungs nun in ihrer Musik? Alle und keine, möchte man meinen. Mal kommt ein Melodie zum Vorschein um im nächsten Moment in jazzige Sphären abzudriften, die dann aber auch wieder abrupt beendet werden und in Polka ähnliche Rhythmen oder Folklore fließen und sofort wieder in eine andere Richtung abdrehen. Einzelne Titel hier zu beschreiben, macht keinen Sinn, denn der Aufbau der Stücke ist immer gleich, will heißen, es gibt keinen Aufbau und keine Strukturen, zumindest lassen sich diese nicht wirklich entdecken. Die Musik kann man wirklich am besten mit den Begriffen Acoustic Adventure Music und Neue Kammermusik beschreiben, so wie es die Band selbst tut. Theatermusik ist auch ein Begriff, der mir beim Hören einfällt, denn die Vier scheinen mit Klängen Geschichten erzählen zu können. Zumindest werfen die Phrasierungen unterschiedliche Spannungsbögen auf. Wer bei Inyaka’s Album „Erdaufgang“ (auch wieder so ein schönes Wortspiel) Songs sucht, der wird diese nicht finden. Dafür bekommt der Hörer ein musikalisches Allerlei, das trotz der Vielfalt und ständigen Wechsel harmonisch klingt. Die CD muss man sich erst erarbeiten, denn sie fordert eine Menge vom Hörer. Auf der Bandeigenen Seite www.inyaka.de kann man sich einige Tracks anhören. Stephan Schelle, Juli 2011 |
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