Inner Core - Soultaker
Echozone / Soulfood (2018)

(10 Stücke, 59:58 Minuten Spielzeit)

Die Band Inner Core stammt aus dem deutschen Ort Lörrach und veröffentlicht am 06.04.2018 ihr Debütalbum „Soultaker“, das eine ambitionierte Symphonic Metal / Hard Rock Band zeigt. Die Band, die seit 2013 besteht, setzt sich aus Anna Rogg (Gesang), Massimo Giardiello (E-Gitarre), Artur Schall (Keyboard & Gesang), Ricardo Echeverria (Bass) und Stefan Zimmerling (Schlagzeug) zusammen. Gemastert wurde das Album von Eroc (Grobschnitt).


Die zehn Songs weisen Spielzeiten von 4:12 bis 8:28 Minuten auf, wobei die Hälfte über der Sechs-Minuten-Marke liegt. Auf der Bandeigenen Homepage ist zu lesen: Das Kernstück entflammt, in den selbst komponierten und geschriebenen Songs, zu einem Feuer aus klangvollen Keyboardmelodien, eingängigen Gitarrensolos und brodelnden Rhythmen. Die powervolle Stimme von Sängerin Anna verleiht jedem einzelnen Song eine persönliche Note und Seele mit wortstarkem Ausdruck.

Das eröffnende Titelstück beginnt mit einer Mixtur aus Folk und Metal, entwickelt sich aber schnell zu einem sehr melodiösen Metaltrack, bei dem neben dem fetten Sound, den treibenden Gitarrenriffs und dem Schlagzeug vor allem Anna’s Stimme in den Mittelpunkt rückt. Sie ist - auch wenn die Abmischung ihrer Stimme poliert klingt - eine richtige Rockröhre im positivsten Sinne. Wenn man das Bandfoto mit der zierlichen Anna sieht kann man sich diese kraftvolle Stimme zunächst nicht vorstellen. Sehr gut gefallen mir auch die Keyboardeinschübe von Artur Schall, die teilweise Spinett artige Ausmaße annehmen und dem Sound eine ganz besondere, manchmal sogar klassische Note geben.

Orgelklänge eröffnen dann den zweiten Song „Sweet Addiction“. Durch den Chorartigen Gesang am Anfang wirkt das monumental. Dann knallen Inner Core dem Hörer aber einen kraftvollen Metalsong um die Ohren, der durch eine eingängige Melodie bestimmt wird. Den würzen sie zwischendurch mit orientalisch wirkenden Sounds. Anna variiert ihre Stimme in dem Song um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen, was ihr hervorragend gelingt.

„Keep The Distance“ beginnt mit Akustikgitarre und Violinensounds recht folkig um in eine Pianopassage zu wechseln bei der dann Anna mit ihrer diesmal sanften Stimme balladesk zu Werke geht. Das geht direkt unter die Haut. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommen dann aber Schlagzeug, Keyboards und Gitarren hinzu und es entfaltet sich ein hinreißender Rocksong. Klasse ist auch der Longtrack „Monsters“, der neben seinem treibenden Metalsound im Mittelteil eine atmosphärisch düstere, von Keyboards beherrschte Passage enthält. Und auch die weiteren Songs sprühen nur so vor Spielwitz, tollen Rhythmen und herrlichen Melodien.

Inner Core bieten monumentalen Metal mit viel Herzblut und Melodie. Darüber hinaus ist bei den Songs ihres Debütalbums „Soultaker“ schon eine eigene Handschrift zu erkennen. Und Eroc hat dafür gesorgt, dass ihr Album soundtechnisch auf höchstem Niveau liegt. Die Band wird einen erfolgreichen Weg gehen, da bin ich mir ganz sicher.

Stephan Schelle, Januar 2018

   

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