Infinitas – Civitas Interitus
Eigenvertrieb (2017)
(10 Stücke, 65:28 Minuten Spielzeit)

Die Band Infinitas kommt aus unserem Nachbarland, der Schweiz. Das Quartett bestehend aus Andreas Böll (Gesang, Perkussion), Paul „Paili“ Betschart (Bass, Backgroundgesang), Salvatore „Selv“ Martone (Gitarre, virtuelle Instrumente) und Pirmin „Piri“ Betschart (Schlagzeug, Gesang, Perkussion, Klarinette) hat ihr erstes Album „Civitas Interius“ eingespielt und veröffentlicht es im Mai 2017.


Als weitere Gastmusiker sind Hanna Landolt (Violine) und Laura Kalchofner (Backgroundgesang) in der CD-Hülle gelistet. Nach Fertigstellung des Albums ist Laura als festes Mitglied in die Band eingestiegen. Neben ihrer Stimme wird sie zukünftig auch E-Blockflöte spielen. Stilistisch bewegen sich Infinitas im Bereich des melodischen Thrash Metal mit Gothic-Einschlag.

Das dem Digipack beigefügte 20seitige Booklett enthält die Songtexte, Fotos der Bandmitglieder und eine gezeichnete Landkarte, die mittelalterliches Flair bzw. einen gewissen Fantasy-Look ausstrahlt. Die einzelnen Stücke sind in Chapter unterteilt.

Im ersten Stück „The Die Is The Cast“ und im abschließenden „A New Hope“ werden Texte in Schweizerdeutsch intoniert, während die restlichen Songs in Englisch gesungen werden. „The Die Is The Cast“ lässt die CD mit herrlichem Mittelalterrock beginnen. Doch schon im zweite Stück „Alastor“ zeigen Infinitas ihr wahres Gesicht, denn hier herrscht Metal vor mit kraftvollen Riffs und Rhythmen sowie einer alles aus sich raus schreienden Sängerin. Trotzdem wirkt das Stück recht melodisch. Das gilt auch für die anderen Songs, die teilweise mit stakkatoartigem Schlagzeug - wie in „Samael“ - daherkommen. In diesem Stück sind dann aber auch weitere mittelalterlich wirkende Instrumente in dem Metal-Sturm auszumachen.

Sehr atmosphärisch und sanft zeigt sich dann „Labartu“. Hier werden durch die Instrumentierung sowohl mittelalterliche wie ethnische Elemente mit in die Musik eingebaut, die hymnisch wirken (geht in Richtung Soundtrack), was dem Album sehr gut zu Gesicht steht. Dann kommen fast klassisch wirkende Klänge und kriegerisches Schlagwerk auf, das die Atmosphäre kurz unterbricht. Nach einigen Minuten kehrt die Band in diesem Stück aber zu ihrem Metal-Stil zurück und haut dem Hörer einiges um die Ohren.

Das Instrumental „Aku Aku“ bietet akzentuiert gespielten atmosphärischen Rock mit Mittelalterflair. Die anderen Stücke bieten Metalsound mit mittelalterlichen Einschüben. Atmosphärisch geht es dann im Track „A New Hope“ mit Akustikgitarren und Percussion zu Ende. Ein mehrminütiges Wellenrauschen in dem Stück führt dann aus dem Album heraus.

Mit „Civitas Interitus“ hat die Schweizer Band Infinitas ein ansprechendes Werk vorgelegt, das Metal (geht manchmal auch heftig ab) mit mittelalterlichen Elementen verbindet.

Stephan Schelle, März 2017

   

CD-Kritiken-Menue