Indrek Patte
– Thank And Share Anfang des Jahres erreichte mich das zweite Album des aus Estland (Tallin) stammenden Musikers Indrek Patte. Nach seinem 2011’er Debütalbum „Celebration“ legt der Sänger, Multiinstrumentalist und Produzent mit „Thank And Share“ sein zweites Album, das am 12.12.2014 erschienen ist, nach. Patte, der neben dem Gesang auch Keyboards, Gitarren, Mandoline und Schlagzeug eingespielt hat, hat sich daneben auch noch einige Gastmusiker an Bord geholt, die ihn unter anderem an Violine, Cello, Schlagzeug und Perkussion unterstützten. |
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Acht
Stücke mit Laufzeiten zwischen 3:28 und 12:53 Minuten beinhaltet der
Silberling, der in einem vierseitigen Digipack mit zwölfseitigem Booklet
daherkommt. Das Booklet ist allerdings recht schlicht gehalten, denn im
Innenteil sind auf den Seiten mit weißem Hintergrund lediglich die Texte
und einige Infos zum Album enthalten. So kann man hier erfahren, dass
sieben der Stücke in 2013 aufgenommen wurden und das sechsminütige
„The Servant Soul“ bereits aus dem Jahr 1988 stammt. Mit
herrlich perlenden Keyboardklängen startet das Album zu Beginn des
achtminütigen Eröffnungsstückes „Light Ship“. Nach den ersten Klängen,
die eher an Elektronikmusik erinnern, kommen aber nach wenigen Momenten
sehr progressive Sounds hervor. Sobald Schlagzeug, Bass und Gitarre
einsetzen, sind wir in Indrek’s Progressive Rock-Kosmos angekommen.
„Light Ship“ ist eine Nummer, die Progressive Rock und Popartige
Melodien miteinander verbindet, so dass eine sehr eingängige Nummer
entstanden ist, die eine Mischung aus den oben genannten Vorlieben des
Musikers darstellt. Im Mittelteil hat Indrek dann noch einen ausgiebigen
Instrumentalteil eingebaut, der durch Breaks und fesselnde Soli glänzt.
Toller Song. Das
gut zehnminütige „Dance The Livland“ beginnt mit Akustikgitarre, die
recht folkig klingt und an Gitarristen wie Anthony Phillips erinnert. Nach
gut einer Minute kommen dann auch hier die progressiven Elemente zum
Tragen. Indrek versteht es herrliche Melodien zu komponieren, die sich
schnell im Gehörgang festsetzen. Den Satzgesang hat er selber
beigesteuert, denn er zeichnet bei der Produktion auch für den
Backgrundgesang verantwortlich. Aber nicht nur progressive, sondern auch
einige jazzige Parts hat er in den Song eingebaut, die beim ersten Hören
disharmonisch klingen, nach mehreren Hördurchgängen dann aber wirken.
Sein Keyboardspiel erinnert dabei streckenweise an Rick Wakeman und Yes. In
diesem, Stil macht Indrek auf dem Album weiter, so dass ein sehr stimmiges
Werk entstanden ist. Auch das bereits in 1988 entstandene „The Servant
Soul“ fügt sich trotz des Rumbarhythmus sehr gut ins Gesamtbild ein.
Indrek singt hier sehr hoch, was dem Song eine besondere Note verleiht.
Auch kommen mir hier Yes wieder in den Sinn, allerdings in einer sehr
kommerziellen Form. Etwas melancholisch wirkt dagegen das fünfminütige
„In Memories“ mit seiner sehr schwerfälligen Art. Das bedrückt ein
wenig, ohne aber die Gesamtstimmung des Albums zu schmälern. Mit
dem fast 13minütigen Longtrack „Share“ endet dann die CD. Dieser sehr
rockige Track hat einige Breaks und Rhythmuswechsel zu bieten, was man von
einem guten Longtrack auch erwarten kann. Auch
das zweite Album des aus Estland stammenden Musikers Indrek Patte, überzeugt
auf ganzer Linie. Wer Progressive Rock der Marke Genesis, Yes, Neal Morse
etc. mit eingängigen Melodien mag, der liegt mit diesem Album
goldrichtig. Stephan Schelle, Februar 2015 |
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