Imagine –
Still Unbroken Frank Dorittke ist den meisten Liebhabern der elektronischen Musik besser bekannt als F. D. Project. Der aus Dinslaken stammende Musiker hat unter diesem Pseudonym auf zahlreichen Alben seine Leidenschaft für die elektronische Instrumentalmusik gefrönt. Er hat aber auch ein zweites musikalisches Leben, nämlich mit der Band Imagine, die ebenfalls in Dinslaken beheimatet ist. |
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Mit
Imagine zeigt Frank seine rockige Seite, obwohl ja auch auf seinen
Soloalben einige rockige Elemente enthalten sind. Aber mit Imagine geht er
noch einen Schritt weiter, denn die Band aus Dinslaken bietet melodischen
Classic-/Hardrock, in dem zahlreiche Zitate von großen Bands zu finden
sind. Imagine streuen diese Fragmente aber nur ein und machen ihr ganz
eigenes Ding. Die zehn Stücke sprühen nur so vor Spielfreude und machen
richtig Spaß bzw. gute Laune. Etwas
düster beginnt der Opener „Take It Or Leave It“. Hier
erinnert mich der gesprochen Text (ohne den Inhalt zu bewerten) an frühe
Meat Loaf-Produktionen. Straighter Rock schließt sich dem an, in dem
fette, teils schwere Gitarren und Hardrockrhythmen auf eine eingängige
Melodie treffen. Man hat das Gefühl das Imagine ein Mahl aus
verschiedenen musikalischen Zutaten wie Black Sabbath, Dio und weiteren
Hardrockbands mischt. Das kommt als Opener schon mal ganz gut. Ein
weniger schneller wird es dann im nächsten Stück „Dangerous Alive“.
Hier treibt vor allem die Rhythmusgitarre und das Schlagzeug den Song mächtig
nach vorne. Dem schließt sich dann die melodische Midtemponummer
„Lionheart“ an, bei dem der Gesang mich ein wenig an die deutsche
Progband Martigan erinnert. Eine
Spur Bluesrock kommt dann in dem Song „Wild Red Roses“ auf, in dem
Imagine zahlreiche textliche Zitate untergebracht haben. So singt Gilbert
Steffan im letzten Abschnitt beispielsweise „Schools Out For Summer“
(Alice Cooper), „Smoke On The Water“ (Deep Purple“), „What A Whole
Lotta Love“ (Led Zeppelin), „Drinking Whiskey In The Jar” (Thin
Lizzy), um nur einige zu nennen. Im
Song „Whirlwind“ haben sie dann Strukturen und Sounds untergebracht,
die an Deep Purple’s Klassiker „Strange Kind Of A Woman“ erinnern.
Herausragend ist aber auch die Coverversion von Prince‘ Hit „Purple
Rain“, die zum Einen am Original ausgelegt ist, zum Anderen aber auf
mehr als acht Minuten verlängert und mit eigenen Elementen versehen
wurde. „Still
Unbroken“ ist ein wirklich gutes Hardrockalbum, bei dem sich viele
Musikfreunde sofort zu Hause fühlen werden, da einige Anspielungen sofort
Erinnerungen wecken und doch ein eigenständiges Produkt geboten wird. Stephan Schelle, Januar 2016 |
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