Hum - One Die Musiker der deutschen Band HUM sind keine Unbekannten, sondern seit vielen Jahren schon im Musikraum um Frankfurt unterwegs. Harri Gottschalk (Gitarre, Gesang, Sounds), Martin Krause (Bass, Gesang) und Stehn Raupach (Schlagzeug, Gesang) waren schon in den Bands Cut the Crap (Funkrock), Nanu Djapo (Afrofunk), Leyla Trebbien (Soul, Deutschpop), Subsoundz Quartet (Electrojazz), Papa Tacata (Experimental Jazz) und Fünf Herren (Spoken Word, Expermintal) aktiv. Am 29.04.2022 erscheint das Debütalbum dieses Trios. |
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Sehr
rhythmisch geht es dann gleich mal im eröffnenden 3:43minütigen „In
The End“ los. Was für ein Titel für den Beginn eines Albums. Da pumpt
schon mal ein Beat recht deutlich und zieht die Hörer/innen in einen
wahren Malstrom. Gesungen wird zwar auch, aber das ist eher nebensächlich,
denn der Sound zieht einen unwillkürlich an. Die Drei setzen ihre
Instrumente dabei sehr eindrucksvoll in Szene und warten mit herrlichen
Ideen auf, bleiben aber immer melodisch. Diese hypnotischen Sounds, hätten
für meinen Geschmack gerne noch etwas länger andauern können. Es
folgt das 4:24minütige „No More“. Hier kommen funky Sounds mit ins
Spiel. Auch die elektronisch erzeugten Bläsersounds sorgen für den
besonderen Akzent. Ansonsten zieht das Trio auch in diesem Stück die Hörer
in ihren Bann. Es kommen aber auch Passagen auf, in denen die Band den
Track gegen den Strich bürstet, um im nächsten Moment wieder mit klasse
Percussion und Gitarrenlicks zu glänzen. „Creep“ ist mit seinen 0:38
Minuten Spielzeit nur ein kleines, atmosphärisches Zwischenspiel. Für
mich klingt es wie ein Lückenfüller, auf den man gut hätte verzichten können. Danach
geht es dann im 5:43minütigen „Rising High“ zunächst recht Zenmäßig
weiter (was an den asiatischen Klangschalen liegt). Das geht dann aber
recht schnell in einen heftigen, schweren Stoner Rock-Gitarrenpart über.
Im letzten Drittel kommen gar Klänge auf, die an die Beatles oder ELO
erinnern. Das ist schon recht kontrastreich. Dubbige Rhythmen und leicht
angejazzte Sounds bestimmen das treibende „Leaving Home“, das u.a. von
fetten Bassmotiven durchzogen ist. Proggige Elemente und einen leichten
Steely Dan-Touch weist dann das 4:49minütige „Odyssey“ auf. „One“
der deutschen Band HUM ist ein sehr spannendes Werk, das unterschiedliche
Stilistiken vereint, sich aber im Hauptfeld durch langsamen, schweren
Stonerrock mit hypnotischen Klangmustern bewegt. Die kurzen Zwischenspiele
sind aus meiner Sicht unnötig gewesen, dafür hätte das Album durch die
Verlängerung der Stücke gerne etwas länger ausfallen dürfen. Ansonsten
aber sehr empfehlenswert. Stephan Schelle, April 2022 |
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