House of Aquarius - The World Through Blooded Eyes

House of Aquarius - The World Through Blooded Eyes
Dare Devil Records (2003)
(9 Stücke, 48:17 Minuten Spielzeit)

Düster kommt die CD der schwedischen Band House of Aquarius daher. Zumindest vom Cover her. Jedoch wirken die ersten Töne auch dunkel und metallisch mit wuchtigem Schlagzeug.

So nach ca. 2 Minuten Gewitter aus diesen Zutaten wird es dann jedoch etwas aufgelockerter, ruhige Gitarrenlinien und langsamere Gangart führen uns durch „Lord Of Vermain“. Doch dies ist auch nur für ca. 2 weitere Minuten so, dann zieht der Gesang hoch und Rhythmusgitarre sowie Schlagzeug ziehen das Tempo an und der Gesang wird schneidender und führt den Song am Ende in ein typisches Metalsolo, das den Song beendet.


„Rock´nRoll Grandma And The KKK“ eröffnet mit quietschenden Gitarren und geht dann in einen schnellen bluesartigen Sound über, allerdings wieder mit Metalgitarren-Sound. Die zweite Hälfte des Songs ist ein einziges schneidendes Gitarrensolo, nur ab und an unterbrochen von Soundgemälden die etwas Verschnaufpause geben. „Fear No Evil“ ist ein eher atmosphärischer Song. Ein sehr schönes Gitarrenmotiv über einen langsam vor sich hinpumpenden Bass, in der Mitte explodieren wieder die Metalgitarren um in einem schönen Solo zu enden. Das Gitarren/Geschrei Inferno am Ende des Songs ist in meinen Ohren hier deplaziert und zerstört die zuvor aufgebaute Atmosphäre.

Uptempo geht es weiter, die schon typischen Heavygitarren eröffnen zusammen mit einem treibenden Schlagzeug den Song „Asteroid Zombies“. Das Tempo bleibt die ganzen 3:11 Minuten gleich und wird zunächst in „Unholy“ noch etwas gesteigert. Nach ca. einer Minute wird das Tempo weit zurück gefahren, Schlagzeug und Bass pumpen einen trägen, dunklen Beat und ein Gitarrensolo leitet zum Gesang über. Bedeutungsschwanger und finster kriechen die Metalriffs begleitet vom Beat durch den Song. Und wenn man schon auf das Fadeout wartet, weckt einen ein kurzes weiteres Gitarrensolo, und man wird mit hohem Tempo aus dem Song geschossen.

Im nächsten Song „Apes & Blood“ stürzen wir zunächst in einen schleppenden Sound zurück. In der Mitte setzen dann jedoch auf einmal Sounds und programmierte Rhythmen ein und das Tempo zieht wieder stark an. Das klingt sehr atmosphärisch und abwechslungsreich, doch kaum hat man sich daran gewöhnt, kommt der nächste Wechsel, der das Anfangstempo wieder aufnimmt und über kleine Soundspielereien komplett zum schweren, langsamen Anfangsmotiv zurückkehrt. „Cosmic Weed“ ist ein reiner Abrocker. Das folgende Nuclear Child“ ist wieder variationsreicher im Tempo, erst langsam, dann schneller mit schönem Chorusgesang.

Das abschließende, über achtminütige „Out Of The Hands Of Your God“ startet mit schönem fernöstlich anmutenden Rhythmus. Dann brechen wieder die Metallawinen los. Nach ca. 2,5 Minuten kommt dann ein sehr atmosphärischer Teil aus Gitarre, Perkussion und Keyboards. So wogt der Song hin und her. Solis, Sounds und Tempowechsel reihen sich aneinander.

Das Album ist gut produziert, es verbergen sich einige gute Ideen in den Kompositionen. Mich stören die mit der Zeit etwas eintönigen, für diese Art der Musik (Progmetal?) aber wohl typischen, ständig auftauchenden Gitarrenriffs. Freunde härterer Musik, die auf Melodien und Ideen nicht verzichten wollen, sollten mal ein Ohr riskieren, für meine Ohren ist es schwierig, das ganze Album am Stück zu hören.

Wolfgang Kabsch

   

CD-Kritiken-Menue