Hour Of The Shipwreck – The Hour Is Upon Us

Hour Of The Shipwreck – The Hour Is Upon Us
Eigenproduktion / Just For Kicks Music (2009)
(7 Stücke, 45:14 Minuten Spielzeit)

Mit Hour Of The Shipwreck trägt das neue amerikanische Sextett, das sich im Bereich des Progrock bewegt einen recht außergewöhnlichen Namen. Richie Kohan (u. a. Gesang, Gitarren, Keyboards, Perkussion), Marcel Camargo (Gitarren, Gesang, Glockenspiel, Perkussion), Barbara Gruska (Schlagzeug, Perkussion, Gesang), Aaron Arntz (Keyboards, Piano. Orgel), Gabe Noel (Bass, Bass-Synth) und Bram Inscore (u. a. Cello, Keyboards, Piano, Sounddesign) sind die Protagonisten dieser neuen Band, die mit „The Hour Is Upon Us“ ihr Debüt vorlegen. Die Scheibe ist bereits 2008 in Amerika als Eigenproduktion erschienen und wird ab 05.09.2009 dem europäischen Markt zugänglich gemacht.


Die Instrumentierung zeigt schon dass die Musik sehr Keyboardlastig ist. Schon der Opener „The Chandelier Suite“ leitet mit sehr sanften Klängen bestehend aus Akustikgitarren und ausufernden Chören in das Album ein. Und diese Chöre, die des Öfteren „Ahh’“ und „Uhh’s“ singen, begleiten den Hörer über die volle Länge des Albums. Das mag der eine mögen, den anderen wird es wiederum stören. Hier muss sich jeder seiene eigene Meinung bilden. Auf jeden Fall bauen Hour Of The Shipwreck eine sehr harmonische Stimmung auf, die immer an der Grenze zwischen Harmonie und Kitsch schwankt. Meiner Meinung nach bekommen es die Amerikaner aber hin, den Kitsch zu umschiffen. Stilistisch liegen sie mit ihrem Sound in der Nähe der schwedischen Band Moon Safari (was den Gesang betrifft) und im Dunstkreis ihrer amerikanischen Kollegen von Glass Hammer.

Die sieben Stücke, deren Laufzeiten zwischen 4:49 und 7:59 Minuten liegen, bewegen sich allesamt in diesem recht sanften von Keyboards und Mellotron durchzogenen Progsound, der gelegentlich von Breaks (z. B. einigen härteren Gitarrenriffs) unterbrochen wird. Zwischendrin blitzen auch klassische Momente, die zum Beispiel durch den Einsatz von Cello und Piano entstehen, auf. Man kann das Album zwar gut durchhören, auch nebenbei, da die Songs recht melodisch sind, sie hinterlassen bei mir aber keinen bleibenden Eindruck.

„The Hour Is Upon Us“ ist kein schlechtes Debüt, haut mich aber auch nicht aus den Schuhen. Es eignet sich vorwiegend für Freunde melodischer, sanfter Progmusik. Ein Antesten der Musik ist auf jeden Fall hilfreich, Soundbeispiele bekommt man auf der Internetseite www.myspace.com/houroftheshipwreck.

Stephan Schelle, September 2009

   

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