Hidria Spacefolk - Balansia

Hidria Spacefolk - Balansia
Silence Records (2004)
(6 Stücke, 50:07 Minuten Spielzeit)

Die fünf Finnen von Hidria Spacefolk liefern mit „Balansia“ ihr zweites Album ab. Es ist aber das erste das auch auf dem deutschen Markt veröffentlicht wird. Und sie liefern eine Musik, die ich nicht aus diesen Landstrichen erwartet hätte. Die sechs instrumentalen Stücke bieten feinsten Spacerock, der jedoch sehr modern und vor allem rhythmisch daher kommt.


Der erste Track „Kokkola“ brilliert mit schönen Gitarren und spacigen Sounds und offeriert auch schon diesen straffen Rhythmus. Im zweiten „Moderus Operand Hermketik“ überwiegen dann Sounds und maschinenartiger Rhythmus, die Gitarren klingen verklärt und es gibt sogar Bläsereinsätze. Aber natürlich gibt es auch hier schön verspielte Gitarren und die typischen schneidenden Gitarrenriffs, allerdings sehr klar und sauber arrangiert. Insgesamt klingt das wunderbar relaxed, auch wenn das Tempo immer mal wieder angezogen wird und sich der Song über die ganze Länge langsam immer mehr steigert. Der Song klingt unwahrscheinlich kompakt, obwohl er viele feine Variationen in der Instrumentierung aufweist.

„Astroban“ beginnt etwas tiefer, die Keyboards muten dann zunächst etwas nach Kraftwerk an, doch dann bricht mit der Gitarre und dem zackigem Rhythmus der nächste Spaceride an. Diesmal werden Glockenklänge eingebaut, die Riffs der Gitarren sind eine Spur rockiger. Später setzen dann sehr schöne floydige Gitarren ein um ins nächste Instrument, nämlich ein Xylophon, überzuleiten. Ihr merkt schon, hier herrscht eine unglaubliche Vielfalt der Klänge.

 Nach dieser Einlage geht es schwer spacerockend weiter, die Gitarren jubilieren und die Drums preschen voran. In „Pajas“ dominieren die Keyboards, das Tempo wird aber weitestgehend beibehalten. Natürlich auch hier ein spaciger Mittelteil, der ebenfalls von den Keyboards dominiert wird. Zum Schluss schreien sich noch mal so richtig die Gitarren an und das Keyboard blubbert, Spaceherz, was willst du mehr. Auch die abschließenden „Pako Origanix“ und „Tarpatia“ stehen dem in nichts nach, insbesondere der letzte Track überzeugt mit seinen Tempiwechseln, den floydigen Elementen die wunderbar mit der Rhytmik und den Sounds verbunden werden.

Den Finnen ist ein unwahrscheinlich kurzweiliges Album gelungen, das so richtig gute Laune macht. Wenn ich Beispiele zum Vergleich heranziehen soll, passen natürlich die im Info erwähnten Orzic Tentacles, wobei mir auf Grund der Rhythmusarbeit und der Osteuropäischen Einflüsse Korai Öröm etwas näher liegen. „Balansia“ ist auf jeden Fall eine hervorragende Scheibe im Genre Spacerock, die niemals langweilig wird, hervorragend produziert wurde und jedem, der gerne mal etwas abhebt, ans Ohr gelegt sein sollte!

Wolfgang Kabsch

   

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