Herzparasit -
ParaKropolis Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit das deutsche Trio Herzparasit, bestehend aus Ric-Q (Gesang), El Toro (Gitarre, Samples) und Schlagzeuger Mr. SM (letzerer gehört nun auch zum LineUp) einen Nachfolger zum 2014 erschienenen Werk „Gifttherapie“ nachlegt. Das neue, dritte Album von Herzparasit nennt sich „ParaKropolis“, ein Neologismus aus den Worten „Parapolis“ (Interkultur) und „Akropolis“. Wie schon auf den vorangegangenen Alben treffen auch auf „ParaKropolis“ pure Emotion auf melodische Metalriffs und knallharte Dubstep-Beats. |
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Da
kommen Herzparasit ins Spiel und versuchen wiederaufzubauen. Sie landen
auf dieser Welt und versuchen, aus den Trümmern Neues zu erschaffen. Sie
möchten uns die Augen öffnen, um uns vor einem Endzeitszenario zu schützen.
Viele haben aufgehört sich zu wehren und nehmen es einfach hin und tragen
dazu bei, dass dieser Planet zerstört wird. Herzparasit machen einen
Seelenstriptease, und dabei entsteht ein brisanter Mix aus Endzeitstimmung
und Gesellschaftspsychogramm. Herzparasit als Weltenretter? Nein, aber sie
geben uns einen sanften Tritt in die richtige Richtung, nicht alles
hinzunehmen. Mit
dem 1:41minütigen „DNA unbekannt“ geht es ins Album. In diesem Stück
zeigt sich die elektronische Ausrichtung der Band. In dem Opener verkünden
Herzparasit, das sie unsere Rettung sind. Dem folgt dann nahtlos „Manege
frei!“ indem symphonische, elektronische Sounds auf kraftvolle
Metalriffs treffen. Das ist eine gelungene Mixtur aus Metal, Rock, Gothic
und Industrial, bei dem der Gesang an Bands wie Rammstein erinnert. Unheimlich
wirkt „Tastsinn“, in „Meine Träume jagen mir hinterher“
kombinieren sie zum ersten Mal englische mit deutschen Lyrics. Auch dieser
Song ist recht düster. „Blut lügt nicht“ zeigt sich als heftiger
Metalsong, mit chorischen Kindergesang und ist einer Art Hommage an die Serienfigur
„Dexter“. „ZACK! BOOM! BANG!“ ist ein Song der Industrial mit
Metal mixt und streckenweise wie ein Stück der Ärzte klingt. Treibende
Dubstep-Beats und Metalriffs erwarten uns u. a in den Songs „Vatermal“
und „Ich“. Eine kranke Liebesgeschichte entfaltet sich dann im
NDH-Stampfer „Präparat“. Der Titelsong „ParaKropolis“ kleidet
sich in Endzeitstimmung und knackige Electro-Rocksounds. In „It must be
in English“ wird mit einem Augenzwinkern die unendliche Ausuferung des
„Denglisch“ in unserem Sprachgebrauch angeprangert. Das
Album wird dann mit „Regentage“ durch sanfte, symphonische und
melancholische Klänge recht abgeschlossen. Das
Album „ParaKropolis“ schließt musikalisch an den letzten Output
„Gifttherapie“ von Herzparasit an. Die Mixtur aus Metal, Rock, Gothic
und Industrial funktioniert auch auf dem dritten Album des aus Deutschland
stammenden Trios. Stephan Schelle, April 2017 |
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