Herman Frank – Right Ion The Guts

Herman Frank – Right Ion The Guts
Metal Heaven / Soulfood (2012)
(13 Stücke, 53:59 Minuten Spielzeit)

Ohne Zweifel gehört Herman Frank zu den renommiertesten deutschen Metal-Gitarristen der zurückliegenden 30 Jahre. Seine dynamischen Kompositionen mit ihren rassigen Riffs, intelligenten Hooks und virtuosen Soli veredelten einst nicht nur die Werke der deutschen Kultband Victory, die er Mitte der Achtziger gründete, sowie ihrer Nachfolgegruppe Moon’Doc, sondern auch eine Vielzahl wichtiger Songs der Metal-Legende Accept, deren Klassiker „Restless And Wild“ und „Balls To The Wall“ er Anfang der Achtziger mit einspielte und zu denen Frank seit ihrem Comeback 2005 durchgehend gehört.


Nach seinem Solodebüt „Loyal To None“ (2009) schlägt der Hannoveraner jetzt zum zweiten Mal unerbittlich zu: „Right In The Guts“ heißt Franks neuestes Soloalbum, ein echtes Metal-Pamphlet voller Energie, Entschlossenheit und purem Adrenalin. Veröffentlicht wird die Scheibe am 22. Juni 2012. Soweit der Pressetext, der einiges zu Herman Franks Karriere sagt und das Album gut beschreibt.

Im Studio standen Herman Frank Sänger Rick Altzi, der eine richtige Metal-Röhre sein Eigen nennt, Bassist Peter Pichl (Nektar), Gitarrist Christos Mamalitsidis sowie Schlagzeuger Michael Wolpers zur Seite.

Schon beim ersten Stück „Roaring Thunder“, der seinem Namen absolut gerecht wird, treibt es mir das Adrenalin in jede Pore. Herman schafft es vom ersten Ton an eine unglaubliche Energie zu produzieren, der man sich nicht entziehen kann. Da gehen die Gitarren förmlich mit Herman und Christos durch. Das erinnert auch ein wenig an Rainbow & Co., nur das es noch eine Spur härter ist.

Auch der Titeltrack hat unglaublich viel Energie, obwohl die Schnelligkeit der Riffs zurückgefahren wird, hebt sich vor dem Hörer aber immer noch eine Meterhohe Gitarrenwand. Aber schon im nächsten Track „Ivory Gate“ lässt Herman wieder ein Schlagzeug und Gitarren-Gewitter auf den Hörer los. Dabei sind die Hooklines immer sehr melodisch (diese erinnern mich wirklich an Rainbow). Und in „Falling The Pieces“ hört sich nicht nur der Sound wie eine Whitesnake-Nummer an, auch Rick klingt hier verdächtig nach David Coverdale. Das ist wohl die beste Komposition, die Coverdale in den letzten 20 Jahren nicht gemacht hat. Und so geht es mit nicht angezogener Handbremse durch das ganze Album. Danach muss man erst einmal durchatmen, hat aber gleich das Bedürfnis auf den Repeat-Knopf zu drücken.

Wow, was für ein Poweralbum. „Right In The Guts“ ist ein Meisterwerk des melodischen Metal. Nicht nur Metal-Fans (zu denen ich nicht unbedingt gehöre) werden ihre helle Freude an diesem Werk haben. Mich hat Herman Frank jedenfalls mit seinem kraftvollen, aber immer melodischen Sound gepackt.

Stephan Schelle, Mai 2012

   

CD-Kritiken-Menue