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Hemesath – So
schön Hemesath ist eine Band aus dem rheinischen Grevenbroich, die sich im Jahr 2012 gegründet hat. Im Jahr 2013 erschien ihre Debüt-EP „Rot, so rot“. Es folgte im Jahr 2015 der erste Longplayer unter dem Titel „Für Euch“. Am 07.10.2022 erscheint nun das zweite Album von Hemesath, „So schön“. |
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Neun
Songs mit deutschen Texten und Laufzeiten von 3:11 bis 5:51 Minuten Länge
finden sich auf dem Silberling im Jewelcase mit zwölfseitigem Booklet. Die
neuen Songs knüpfen musikalisch nicht nur an den Vorgänger „Für
Euch“ an, sondern gehen in allen Bereichen einen deutlichen Schritt
weiter. Längst hat die Band das Korsett der sogenannten „Neuen
Deutschen Härte“ aufgebrochen und zeigt, dass harte deutsche Rockmusik
nicht nur knüppeln muss. Treibende
Drums, kernige Gitarren und Sänger Christophers charismatischer Gesang
kombinieren sich sprichwörtlich spielend mit packenden Melodien
(„Elysium“, „Dieses eine Leben“) und gehen in den ruhigen Passagen
zuweilen emotional enorm an die Zuhörerseele wie „Schattenseele“
eindrucksvoll zu zeigen vermag. Epische Titel wie „Flieg“ oder der
finster stampfende Albumabschluss „Bleib bei mir“ fügen sich nahtlos
in das musikalische Gesamtkonzept ein, so dass sich der musikalische
Variantenreichtum und der Wechsel zwischen Aggressivität, Tempo und
Melodie wie ein roter Faden durch die Songs zieht. Das
Album startet mit dem knapp vierminütigen Song „Heile Segen“, der
zuvor als Single im Mai 2022 – im Rahmen der Tour die die Band mit
Maerzfeld unternahm – veröffentlicht wurde. Der Song beginnt mit
dunklen Keyboardklängen und sakralem Gesang, dazu heftigen Gitarren und
kraftvollem Schlagwerk. Der Song besticht durch eine eingängige Melodieführung.
Packende,
elektronische Rhythmen starten in den 4:14minütigen Song „Elysium“,
die schnell von härteren Schlagzeugrhythmen abgelöst werden und nun mehr
in Richtung Rammstein & Co. weisen. Dann kommen aber atmosphärische
Sounds auf, zu denen Christopher in fast erzählerischer Weise seinen Text
sehr eindringlich vorträgt. Der Refrain geht dann wieder gut ins Ohr.
Hier spielt die Band mit unterschiedlichen Härtegraden, was gut
abgestimmt ist. Eine
Pianomelodie eröffnet dann das 4:15minütige „Die Stadt verbrennt“.
Dazu gesellen sich atmosphärische Basslicks und fast schon symphonische
Keyboards. Nach einer Minute transformiert die Band das Ganze zu einem
kraftvollen Rocksong. Hemesath wechseln hier „Neue Deutsche Härte“
mit eingängigem Hardrock/Metal. In der epischen Midtemponummer
„Flieg“ ist es vor allem die Stimme von Backgroundgastsängerin Lara
Langguth-Zumbült, die für neue Akzente sorgt. Schwere Gitarren und
Rhythmen bietet dann das abschließende „Bleib bei mir“, das unter
anderem eine Spur Black Sabbath-Düsternis mit einem herrlichen, atmosphärischen
Gitarrensoli vermengt. Hemesath
zeigen auf ihrem neuen Album „So schön“, dass sie aus dem Umfeld von
Bands der Marke Rammstein herausgetreten sind und den Härtegrad etwas zurückgefahren
haben. Dafür haben eingängige Melodien in den geschliffeneren
Gesamtsound Einzug gefunden. Das klingt nun eigenständiger und geht gut
ins Ohr. Die Entwicklung der Band ist sehr vielversprechend. Stephan Schelle, Oktober 2022 |
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