Harlis - Harlis Nachdem Sireena Records im April das Grobschnitt-Album „Live 2008” als Doppelvinyl herausgebracht hat, kümmert sich das Label von Tom Redecker als nächstes um die Krautrockschätze des legendären Sky-Labels. Unter dem Motto „German Rock Classics“ kommen als erstes drei Alben am 17.07.2009 auf den Markt, drunter das Debütalbum von Harlis aus dem Jahr 1976. |
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Die vier boten straighten, gradlinigen Rock bei dem Charly’s Reibeisenstimme hervorsticht. Und genau diese Stimme ist es auch, die ein ums andere Mal an Jane erinnert. Allerdings kommt er nur gelegentlich zum Einsatz, denn auch Arndt Schulz greift einige Male zum Mikro. Gleich der Opener „BMW“, der einen Roadtrip durch die deutsche Republik darstellt, ist wie gemacht als Soundtrack für die Reise im Auto oder auf dem Motorrad quer durchs Land. In „Free“ trifft Mauchers Whiskydurchtränkte Stimme auf einen mehrstimmigen Frauenbackgroundchor, der heute etwas schräg wirkt. Der Song entschädigt aber durch die gute Gitarrenarbeit. Melodische Midtemponummern („Grey Rain“), verträumte Instrumentals („Bells Of Bothfeld“, das eine rockige Abwandlung des Volksliedes „Heho, spann den Wagen an“ ist und kaum wieder zu erkennen ist), die jazzig/bluesig verspielte Rocknummer „Runaway“ (mit schönen Soli), das eingängige „Michael“, funkige Rhythmen verbunden mit Westcoastsound in „Time Will Run“ und dem abschließenden Westcoastsong „Married Love“ wechseln sich auf dem Album ab. Als Bonus wurden der Wiederveröffentlichung mit „BMW“ und „Bells Of Bothfeld“ zwei Livestücke spendiert, die in Originalbesetzung am 23.11.2007 zu Ehren des verstorbenen Jane-Schlagzeuger’s Peter Panka im Capitol / Hannover in Originalbesetzung aufgeführt wurden. Klanglich ist die Scheibe gut restauriert worden. Und bei den beiden Live-Bonusstücken kommt wirklich echte Liveatmosphäre auf. Sireena Records hat hier eine äußerst gelungene Serie gestartet, bei der man noch so manches Highlight erwarten kann. Allerdings werden sich die Veröffentlichungen auf den Bereich Rock beschränken und die Elektronikalben, wie zum Beispiel Wolfgang Riechmann’s „Wunderbar“, aussparen, was ich sehr bedauere. Vielleicht kann man das Label aber zu einer zweiten Serie animieren, die dann auch die Elektronikalben berücksichtigt. Das Album kommt im vierseitigen Digipack mit Originalcover und achtseitigem Booklet, das einige Linernotes enthält. Harlis ist ein würdiger Beginn dieser Reihe und gehört für mich zweifelsfrei in jede gut sortierte Krautrocksammlung. Das Nachfolgealbum „Night Meets The Day“ wird im Herbst folgen. Stephan Schelle, Juni 2009 |
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