Han Uil – Dark In Light

Han Uil – Dark In Light
Eigenvertrieb / www.hanuil.com (2010)
(11 Stücke, 51:19 Minuten Spielzeit)

Han Uil stammt aus dem niederländischen Groningen und ist 1976 geboren. Bevor er Solo in Erscheinung trat, war er bereits als Frontmann bei den Progressive Rockbands Antares und Seven Day Hunt als Sänger und Gitarrist tätig. Mitte der 90er Jahre startete Han seine musikalische Karriere, indem er eigene Songs zu schreiben begann. Als Singer-Songwriter veröffentlichte er zunächst zwei akustische Soloalben.


Das erste Album unter seinem Namen veröffentlichte Han im Jahr 2006. Sein neues, zweites Soloalbum „Dark In Light“ erschien kurz vor Weihnachten 2010 und ist über die eigene Homepage www.hanuil.com sowie bei diversen Onlineanbietern wie CD Baby, iTunes oder Amazon zu bekommen.

Han bietet auf „Dark In Light“ eine Mixtur aus unterschiedlichen Musikstilen. Neben Progressive Rock finden sich auch Elemente aus Blues, Melodic Rock, Jazz, Worldmusic und Singer/Songwriter wieder. Harmonische und sehr melodische Parts wechseln sich bei Han mit recht sperrigen Teilen ab.

Multiinstrumentalist Han Uil hat fast alles im Alleingang eingespielt, lediglich Sängerin Carola Magermans, Eric Healing am Saxophon, Jaap Mulder an Keyboards und Aldo Adema an der Gitarre standen ihm sporadisch zur Seite.

Die Musik von Han Uil einzuordnen ist recht schwierig. Hat man beim Opener „War Of Thoughts“ noch das Gefühl, als würde man einen bluesigen Mike Oldfield zuhören, so ist das folgende „Aquila Island“ mit seiner Mixtur aus Neo-Prog, Melodic Rock und dem recht sperrigen Mittelteil nicht mehr wirklich in eine Schublade zu stecken. Das wirkt dann manchmal experimentell und konfus, um im nächsten Moment wieder zarte Melodiebögen hervorzuzaubern. Aber das macht auch die Faszination seiner Musik aus.

Ebenso ergeht es mir mit dem dritten Stück „The Same Old Endless Story“, das sich mit seinen Gitarren im Melodic Rock tummelt, dann aber fast Jahrmarkt mäßig mutiert und auch jazzig wirkt, um dann proggig weiterzufahren. „A Song For The Soldier“ wirkt in seiner Balladenhaften Art recht melancholisch und zeigt in die musikalische Richtung von Bands wie The Tangent. Und so abwechslungsreich geht es auf dem kompletten Album zu. Man kann sich eigentlich nicht in Ruhe einer Harmonie widmen, da kommt auch schon wieder ein Wechsel oder Seitenhieb, der die Stimmung verändert.

„Dark In Light“ ist von seiner Bezeichnung ja schon eine Listung von zwei Gegensätzen und so zeigt sich auch die Musik, die so viele Wendungen nimmt und die doch harmonisch bleibt. Ein spannendes Album, das viele Grenzen durchbricht und das man doch mehrfach in den Player legen wird.

Stephan Schelle, Februar 2011

   

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