Gunslingers – Manifesto Zero

Gunslingers – Manifesto Zero
World In Sound (2010)
(6 Stücke, 30:05 Minuten Spielzeit)

Das französische Trio Gunslingers, das aus den Musikern Gregory Raimo (Gesang, Gitarre), Matthieu Cangular (Bass) und Antoine Hadjioannou (Schlagzeug) besteht, hat mit „Manifesto Zero“ das zweite Album am Start. Doch kann man eigentlich bei einem gerade mal halbstündigen Werk wirklich von einem Album sprechen? Naja, ich weiß nicht. Allerdings sitzt man nach dieser halben Stunde auch Schweiß gebadet vor den Boxen, denn was das Trio aus unserem Nachbarland da an Sound of Wall auf den Hörer ausschüttet, ist schon heftig.


Gleich der Opener geht ab wie Schmidt’s Katze. Da treiben Gitarren und Bass, vom Schlagwerk auf einer peitschenden Wolke, den Song „The Spectre's Sinister Commandment“ unaufhörlich nach vorne. Und Gregory’s nasaler Gesang sorgt darüber hinaus für eine besondere Note.

Man ist zu Beginn des zweiten Stückes „Coupe-Gorge“ zunächst dankbar für den etwas gemäßigten Schlagzeugrhythmus. Doch wer jetzt an einen Richtungswechsel glaubt, der ist im Irrglauben, denn schon nach wenigen Momenten geht es Punk mäßig ab. Die Ansätze sind gut, werden aber oft im Keim durch heftige Noiseattacken erstickt.

Und in diesem Stil geht es dann auch immer weiter. Weder Musiker noch Hörern wird eine Ruhepause gegönnt. Für mich ist das mehr als eine Spur zu heftig. Wer aber auf kraftvollen Rock mit Punkelementen und ständig vorantreibenden Rhythmus steht, der sollte hier mal ein Ohr riskieren.

Stephan Schelle, Juni 2010

   

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