GR & Full-Blown Expansion - Same

GR & Full-Blown Expansion - Same
World In Sound (2009)
(7 Stücke, 42:15 Minuten Spielzeit)

Der ungewöhnliche Name von GR & Full-Blown Expansion steht für ein Soloprojekt des französischen Multiinstrumentalisten Gregory Raimo, der bereits bei Gunslinger und Julian Cope mitwirkte. Das gleichnamige Album, erscheint im Dezember 2009 und bietet abgefahrenen Psychedelic-Rock der sowohl wie aus einer anderen Zeit klingt, als auch moderne Soundtechnik aufweist. Und das, obwohl Gregory alle Instrumente allein gespielt und diese auf einem Vier-Kanal-Rekorder aufgenommen hat. Dafür klingen die Stücke doch recht gut.


Los geht es mit dem fast 13minütigen „Descent Along The An-Ti-Fohn-Nul“, das zunächst vom Schlagzeug bestimmt ist und sehr psychedelisch/jazzig rüberkommt. Die verzerrte Gesangsstimme kommt aus dem rechten Kanal, während der Hauptteil der Instrumente aus dem linken Kanal zu kommen scheinen. Das hat einen ungemeinen Reiz und klingt zugleich schräg, abgedreht und doch hypnotisch.

So retromäßig, wie die Platte begann, geht sie auch weiter. „Transfiguration On A Sepiachord“ hat einen treibenden Rhythmus, der durch die schrägen Gitarren konterkariert wird. Auch der entrückte Gesang und das hinzugefügte Saxophon tun ihr Übriges. Obwohl mich der Sax etwas an die frühen Roxy Music erinnern. Treibendes Schlagzeug, wie in Pink Floyds „Set The Controls …“ versetzt mit schrägem Gesang und schrägen Keyboards lassen eine eigentümliche, ekstatische Stimmung in „The Intercessor Speaks“ aufkommen. Obwohl Gregory alle Instrumente allein aufgenommen hat, klingt das Stück doch eher nach einer Session, die von einer Band eingespielt wurde. Und so wild geht es auf dem ganzen Album munter weiter. Da wird geschriene, mit dem Echo gespielt, Instrumente auf Konfrontationskurs gebracht usw. Eigentlich kann das alles nicht gut gehen und doch entwickelt sich eine disharmonische Harmonie. Anders kann ich es leider nicht ausdrücken.

„GR & Full-Blown Expansion“ ist ein außergewöhnliches Album dem man sich ganz und gar widmen muss, ansonsten geht das unglaubliche Flair verloren. Auch wenn ich nicht unbedingt auf die Art von Musik stehe, so übt das Album doch eine gewisse Faszination auf mich aus. Antesten kann man die Musik auf der Internetseite www.myspace.com/bossyaya.

Stephan Schelle, November 2009

   

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