Goldsmith –
Fire! Aufmerksam geworden bin ich auf Gitarrist und Sänger Michael Goldschmidt, der unter dem Namen Goldsmith eigene Musik veröffentlicht, bei einem Konzert von Bernard Allison, bei dem er an der Gitarre zu sehen und zu hören war. Sein 2013’er Debütalbum „Shut Up & Rock“ hatte ich nach dem Bernard Allison-Konzert bekommen und es auch in diesem Magazin schon besprochen. Der studierte Musiker aus Freiburg macht unter seinem Namen straighten Hard-/Bluesrock. |
||||
Der
Opener „59 Seconds To Midnight“ weiß durch rhythmische Riffs und
einen knackigen Schlagzeugrhythmus zu überzeugen. Klasse der
Instrumentalteil im letzten Viertel des Songs. Den Song kann man sich gut
live vorstellen, denn der geht wirklich ab. Dem
folgt dann das Titelstück. Dafür hat er die Flying-V-Gitarre in Brand
gesteckt. Nahaufnahmen des abgefackelten Instruments sieht man in den
Innenseiten der Albumhülle. Auf einem Bild sieht man auch den Ruß geschwärzten
Goldschmidt mit der abgebrannten Gitarre in einer und einer Zigarette in
der anderen Hand. „Mit dem
Originalmodell von Gibson hätte ich das vermutlich nicht gemacht“,
bemerkt Goldschmidt grinsend. Auf die Frage, was ihn musikalisch antreibe,
antwortet er: „Der Wunsch nach guter Gitarrenmusik! Aber jedem meiner
Songs liegen ganz unterschiedliche Einflüsse zugrunde.“ Für die Titel
„No Way Outta Here“ und „Longing For Tomorrow“ habe er sich
beispielsweise von den Blues-Klängen Joe Bonamassas inspirieren lassen.
Bei der Komposition des Titelsongs „Fire!“ wirkten, so Goldschmidt,
seine Leidenschaften für Jimi Hendrix und Metallica. In
der Tat weisen „No Way Outta Here“ und „Longing For Tomorrow“
Passagen auf, die an Joe Bonamasse erinnern. Der Gesang in „No Way Outta
Here“ erinnert allerdings auch an Bands der Marke Metallica und der
Orgelsound lässt in selige 70’er Jahre Hardock schweifen. „Longing
For Tomorrow“ bietet darüber hinaus floydige Momente und wieder eine
tolle Orgel, ist aber ruhiger angelegt. Wer aber jetzt Musikplagiate
erwartet, der liegt falsch, denn Goldschmidt hat seinen eigenen Stil. „I’m
Alive“ klingt von Musik und Gesang eine Spur nach Alice Cooper und doch
klingt er auch wieder nicht so. Es sind aus meiner Sicht Reminiszenzen,
die Goldschmidt immer mal wieder in die Songs einstreut, die insgesamt
aber klar seine Handschrift tragen. Dabei bewegt er sich oft stilistisch
im Sound der 70’er Jahre und vermischt diesen mit moderneren Elementen. Auch
auf dem zweiten Album kann der Freiburger Michael Goldschmidt mit seinen
Mitstreitern aka Goldsmith auf ganzer Linie überzeugen. Ein klasse Album,
das ich sehr empfehlen kann. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
||||