Girls On Film – Mental Image

Girls On Film – Mental Image
Soulow Records (2008/2010)
(9 Stücke, 35:44 Minuten Spielzeit)

Bei Girls On Film fällt mir zunächst der Hit der britischen Band Duran Duran ein, mit dem die Jungs zum Anfang ihrer Karriere im Jahr 1981 einen Hit zu verzeichnen hatten. Bei der Band Girls On Film handelt es sich allerdings um ein weibliches Duo, bestehend aus Rio (noch so ein Hinweis auf die britische Waveband, denn „Rio“ war ihr erfolgreiches zweites Album aus 1982) und Kazhmir. Die beiden, aus der Hauptstadt Floridas stammenden Musikerinnen führen unter diesem Namen seit 2002 ein Musikprojekt, das eine Kombination aus Lippernstift-Synthpop und glamourösem New-Wave darstellt.


Die EP „Mental Image“ wurde im Sommer 2008 im kalifornischen Malibu aufgenommen und von den Produzenten GeazX und Paul Roessler begleitet. Die EP kam in den Staaten bereits 2008 heraus. Am 07.05.2010 erscheint sie nun auch weltweit und ist damit auch in Deutschland verfügbar.

Fünf Stücke, sowie weitere vier Remixe von Stücken der EP enthält der Silberling, der es auf etwas mehr als eine halbe Stunde bringt. Die Songs weisen schöne Melodien auf und bewegen sich zwischen Retro mäßigem Sound, der an die gute alte New Wave- / Synthpop-Ära erinnert und fügt moderne Sounds hinzu. Heraus kommen fünf Songs, die vor allem durch Rio’s charismatischen Gesang bestechen.

Die Single „Pitiless Friend“, mit der die EP beginnt, geht sofort ins Ohr. Und auch die zweite Single, „Metrosexual“, die den zweiten Platz auf der EP einnimmt, kann überzeugen. Stimmlich befindet sich Rio bei diesem Stück irgendwo zwischen Madonna und Kylie Minogue. Der Pressetext sagt zur EP: „Die Songs behandeln Themen wie unerfüllte Liebe, Besessenheit und Selbstzweifel, aber die präzisen Texte aus der Feder der Frontfrau Rio sind spitz, gezielt und inhaltsvoll. Die beiden Singles der EP, „Pitiless Friend“ und „Metrosexual“, beinhalten die treibenden Rhythmen, unterkühlten Synthie-Wave-Melodien und den skurrilen Gesang, für die Girls On Film bekannt geworden sind.“

Aber auch die anderen Songs gefallen, wie zum Beispiel das rhythmische „Devil’s Lies“, das Electro-Pop mäßige, durch seinen Rhythmus an Depeche Mode erinnernde „Too Close“ und auch das mit seinem stampfenden Beat versehene „Medicated Mind“. All diese Songs sind wahre Pop-Perlen. Die Mixe bieten dann noch mal vier der Songs in etwas abgewandelter Form.

Die EP „Mental Image“ macht Spaß und lässt auf ein Album hoffen, bei dem die Damen noch weitere Synth-Pop-Perlen auf die Hörer los lassen. Wer Synthpop und New Wave mag, der kommt hier voll auf seine Kosten, denn der rhythmische, gefühlvolle Hauch von Nostalgie verbindet sich mit modernen Ideen, die das Album frisch und frech klingen lassen.

Stephan Schelle, Mai 2010

   

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