Gazpacho - London

Gazpacho - London
KScope / Snapper Music (2011)
(15 Stücke, 110:34 Minuten Spielzeit)

Nach ihrem sensationellen Studioalbum „Tick Tock“ aus dem Jahr 2009, das die norwegische Progressive-/Artrrockband Gazpacho in ihrer Liveversion auf dem Album „A Night At Loreley“ eindrucksvoll dokumentierte, kommt am 28.10.2011 ein weiteres Livehighlight der Norweger auf den Markt. Dieses Mal wird der Hauptteil des Albums von Stücken des 2010'er Albums „Missa Atropos“ bestimmt, das nahtlos in die Fußstapfen von „Tick Tock“ trat.


Ihr Konzeptalbum „Missa Atropos“ war Bestandteil der Tour, die Gazpacho im Frühjahr 2011 durch einige europäische Städte führte. Dabei machten die sechs Norweger auch Station im legendären Londoner Dingswalls Club im alternativen Stadtteil Camden Town. Dieser Auftritt wurde mitgeschnitten und wird nun auf der DoppelCD „London“ veröffentlicht.

Neben acht der 14 Stücke von „Missa Atropos“ standen auch noch Teile der Alben „Tick Tock“, das zu großen Teilen live dargeboten wurde, sowie „Night“ auf dem Programm. Und wie auch schon auf den Studioalben, so entwickeln die Stücke live eine ganz besondere Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Auch wenn Gazpacho die Stücke nah an den Originalen ausrichten, so atmen sie doch eine gehörige Portion an Frische und Variationen aus, so dass sie nie langweilig oder langatmig klingen.

Auf „London“ zeigen Jan-Henrik Ohme (Gesang), Jon-Arne Vilbo (Gitarren), Thomas Andersen (Keyboards), Mikael Kromer (Violine, Mandoline, Gitarre), Lars Erik Asp (Schlagzeug, Perkussion) und Kristian Torp (Bass) dass sie auch live eine feste Größe und in der Lage sind, ihre Songs fesselnd für die Bühne zu adaptieren.

„London“ ist ein tolles Livealbum geworden, das klanglich sehr gut die Atmosphäre bei den Auftritten widerspiegelt. Soundtechnisch ist das Album auf hohem Niveau und doch wurden die Publikumsreaktionen sehr gut mit eingefangen, so dass Liveatmosphäre auch im heimischen Wohnzimmer aufkommt. Auch wenn es zu „A Night At Loreley“ sieben Stücke gibt, die auch auf der „London“ enthalten sind, ist die neue CD auch für diejenigen interessant, die das vorhergehende Livealbum schon besitzen. Ein Muss für jeden Progressive-/Artrockfan.

Stephan Schelle, Oktober 2011

   

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