![]() |
FREDLÖS -
Fredlös Fredlös fanden sich im Frühjahr 2021 aus der Asche früherer musikalischer Abenteuer in der Gegend um Nortallje, nordöstlich von Stockholm, zusammen. Vereint durch ein tiefes Gefühl für ihre historischen Wurzeln und die Liebe zu dunklen Klängen erschaffen sie eine wahrhaft epische Landschaft, in der sie schwere Gitarren mit traditionelleren Instrumenten und dem Bedürfnis, Geschichte wahrheitsgetreu zu erzählen, mischen. Das Ergebnis ist ein düsterer und doch mühelos melodischer Sound, in dem der Hörer in der Dunkelheit überleben und gedeihen kann. |
|||
Textlich
ist das Album eine Reise durch das späte Mittelalter, auf der die
historischen Ereignisse aus der Perspektive des einfachen Volkes erzählt
werden. Musikalisch ist es eine Tour de Force, die sich jeder Beschreibung
entzieht und Metal, Rock, Folk und traditionelle Musik zu einem
reichhaltigen und abwechslungsreichen Gobelin verwebt. Metallisch
mit heftigem Schlagwerk, fetten Gitarren und doomartigem Gesang startet
die Band mit dem ersten Song „Divided“. Nach etwas mehr als einer
halben Minute beruhigt sich die Stimmungslage dann aber erst einmal, in
dem sehr schöne, ruhige Gitarrensounds erklingen und den Song dann in
einen atmosphärischen Part überführen. Mit diesen Gegensätzen spielt
die Band, in dem sie heftige Parts mit atmosphärisch/sanfteren verbindet
und somit eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Gerade diese Gegensätze
sind es, die die Faszination der Songs ausmacht. Man sollte sich also von
den ersten Klängen nicht abschrecken oder irritieren lassen, denn diese
Kombi hat was wirklich Fesselndes. Schwere
Riffs und Schlagwerk, dazu wieder dieser rausgerotzte Gesang, bestimmen
das Bild im folgenden „Hourglass“. Hier sind die atmosphärischen
Momente etwas spärlicher gesetzt. Die Kombination aus atmosphärischen
Gitarren und kraftvollen, metallischen Parts kommt dann im nächsten Track
„Exile“ wieder zum Tragen. Vor allem die atmosphärischen Parts sind
grandios und bieten einen guten Kontrapunkt zu den kraftvollen Licks und
Rhythmen. Und in dieser Kombi geht es dann, mit Ausnahme des von Piano
bestimmten Stückes „Kyma“, auf dem ganzen Album weiter. Die
Band Frödlos zeigt auf ihrem selbst betitelten Debütalbum das heftige,
doomartige mit atmosphärischen Sounds gut zusammenpassen. Normalerweise
bin ich kein Freund von diesem Growl-/Doomgesang, doch hier stimmt die
Kombination und fesselt über das ganze Album hinweg. Stephan Schelle, Februar 2023 |
||||