Frank Popp Ensemble - Shifting
Unique Records / Schubert Music Europe (2023)

(15 Stücke, 59:33 Minuten Spielzeit)

Das Frank Popp Ensemble, von Herrn Popp selbst um das Jahr 2000 gegründet, begann als Ein-Mann-Konzept, das schamlos die Klänge des Northern Soul- und Funk-Sounds der späten 60er Jahre reproduziert, wobei es in Old-School-Hip-Hop-Manier arbeitet, alte Samples verwendet, sie neu strukturiert und sie mit Beats und einigen minimalen Instrumentenparts kombiniert. Das Frank Popp Ensemble erlangte zwischen 2001 und 2003 mit dem Top-20-Hit „Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans“ Bekanntheit und veröffentlichte drei großartige Alben.


Das Frank Popp Ensemble ist ab 27.01.2023 mit einem neuen Album, das den Titel „Shifting“ trägt, zurück. Und wieder hat Popp Hilfe von viele wunderbare Gäste, die diesem Projekt ihre Stimmen leihen, wie Jesper Munk, Aydo Abay, Lucy Kruger, Kat Ott von 24/7 Diva Heaven, Anna Glahn und der klassische FPE-Sänger Sam Leigh-Brown. Das Album wird sowohl in digitaler Form als auch auf Vinyl erhältlich sein.

14 Stücke mit Laufzeiten von 3:00 bis 5:24 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Album das mit dem 4:07minütigen „Out Of Town“ beginnt. Das Stück, das von Jesper Munk gesungen wird, versprüht eine Mischung aus Funk und Soul mit einer eingängigen Melodie. Hier knistert es auch ein bisschen, wie es bei alten Schallplatten vorkommt. Das wirkt nicht nur nostalgisch, sondern auch recht frisch.

Das 4:25minütige „See It Coming“ wird von Anna Glahn gesungen und hat dann mehr etwas von einem modernen Popsong. Bläser sorgen dann im von Jesper Munk gesungenen, 3:53minütigen „Torn Up“, für perfektes Soulfeeling.

„Save Me Saturday“ versprüht etwas vom Glamrock der frühen 70’er Jahre und die Gesangart erinnert an die frühe Tina Turner, auch wenn sie hier nicht an die Intensität von Turner heranreicht. Balladesk wird es dann in „Drifting“, bei dem Lucy Kruger den Text wie in den 60’ern interpretiert. Soulig geht es dann in dem Song „Ain’t No Love In The Heart Of The City“, das von David Coverdales Whitsnake zum Welthit wurde und hier sehr soulig von Sam Leigh-Brown interpretiert wird. Zwar favorisiere ich als Rockfan die Whitesnake-Variante, kann aber dieser Version auch einiges abgewinnen.

Der Song „Sweet Remedy“ bietet eine Mixtur aus Soul und Beat der 60’er und in „Your Heroes“ und „Veil“ fügt Popp noch eine Prise Psychedelic hinzu. Und so abwechslungsreich mit viel Retrofeeling in modernem Gewand geht es dann auf dem Album weiter, bis dann das discohafte „Dragonaut“ das Album abschließt.

Frank Popp hat mit „Shifting“ ein Album eingespielt, das wie eine Sammlung von Soul-, Funk- und Beatsongs der 60’er und frühen 70’er wirkt und mit weiteren stilistischen Elementen verziert ist. Durch die unterschiedlichen Gesangsstimmen ist Abwechslung garantiert. Das macht einfach Spaß.

Stephan Schelle, Februar 2023

   

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