Flying Circus -
Same Im Corona-Jahr 2020 feierte die Grevenbroicher Rockband Flying Circus ihr 30jähriges Bandbestehen. Da ist es nicht von der Hand zu weisen mal ein Best Of-Album herauszubringen, denn die Band hat in ihrer Laufbahn bereits sieben Studioveröffentlichungen herausgebracht. Bis auf die beiden Songs „Derry“ und „The Hopes We Had (In 1968)“, die erst in 2020 auf ihrem Album „1968“ erschienen sind, wurden die Restlichen vom aktuellen LineUp neu bearbeitet. |
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Alle
Songs dieses Albums, die ursprünglich vor 2011 veröffentlicht wurden,
hat die Band im aktuellen Line-Up komplett neu eingespielt, und allen
Titeln, die älter sind als 2020, wurde ein frischer Mix verpasst.
Lediglich zwei Tracks, die auf dem noch nicht mal ein Jahr alten
Konzeptalbum „1968“ vertreten sind, kommen gänzlich unverändert
daher, und mit dem durchaus als Kommentar zur aktuellen politischen Lage
gemeinten „Dystopia“ ist auch ein brandneuer Song vertreten. Da
ich die älteren Alben nicht kenne und daher keinen Vergleich ziehen kann,
hier noch eine Info aus dem Pressetext: Doch
auch (ja: insbesondere!) die Neueinspielungen der älteren Songs bieten
immer wieder Überraschungen: So überlässt Sänger Michael Dorp etwa bei
der Akustikballade „Carpe Noctem“ auch mal Drummer Ande Roderigo das
Gesangsmikro, und Keyboarder Rüdiger Blömer garniert klassische FLYING
CIRCUS-Tracks wie „Seasons“ oder (wiederum) „Carpe Noctem“
wahlweise mit geradezu wahnwitzigen oder einfach nur wunderschönen Soli
an seinem weiteren Instrument, der Geige. Blömers Streicher-Arrangements,
bei denen er selbst jede Geige einzeln eingespielt hat, statt Samples zu
verwenden - etwa beim wuchtigen Bombast-Opener „The World Is Mine“ -
tun ihr Übriges, um zu demonstrieren, was für ein hohes Maß an
Musikalität sich bei FLYING CIRCUS spätestens seit dem Zusammenfinden
der aktuellen Besetzung im Jahr 2012 versammelt hat. Mit
recht psychedelischen Klängen startet das Eröffnungsstück „The World
Is Mine“ aus dem 2010’er Album „Forth“, um nach wenigen Momenten
dann in einen hard-rockigen Part überzugehen. Im weiteren Verlauf
wechseln sich ruhige mit harten Passagen ab und sorgen so für einen hohen
Spannungsbogen. Dieser erste Track ist mit 8:37 Minuten Spielzeit auch
gleichzeitig der längste Track des Albums. Die restlichen Stücke
variieren zwischen kurzen 1:59 und 7:05 Minuten Länge. Mit
dem 3:40minütigen „Dystopia“ folgt dann auch gleich der bisher unveröffentlichte
Song. Ein Song mit Hardrockcharakter, durchtränkt von proggigen Passagen.
Alle Songs hier zu besprechen würde den Rahmen sprengen. Die Stücke
zeigen sich aber alle von ihrer sehr melodischen Seite und bieten
reichlich Platz für Soli. Im Song „Seasons“ ist beispielsweise ein
herrliches Violinensolo enthalten, das neben dem Rhythmus dem Stück eine
treibende Wirkung verleiht. Mal klingt die Band nach Hardrock, dann
wiederum machen sich Prog und Neo-Prog-Sounds breit. Die
CD erscheint in einem sechsseitigen Digipack mit einem ausklappbaren
jeweils sechsseitigen Booklet, das als Poster dient. Auf der Vorderseite
ist das aktuelle Band-LineUp zu sehen, während auf der Rückseite die
bisher erscheinen Alben mit Coverabbildung und der Zuordnung der Songs zu
den Alben abgedruckt ist. Mit
dem selbst betitelten Album haben die aus Grevenbroich stammenden Flying
Circus eine gelungene Zusammenstellung ihrer bisherigen sieben Studioalben
veröffentlicht, die die ganze Bandbreite der Band aufzeigt. Ein
gelungenes Werk. Stephan Schelle, Januar 2021 |
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