The Flower Kings - The Road Back Home
 


 

The Flower Kings – The Road Back Home
insideout/spv (2007)
(27 Stücke, 153:48 Minuten Spielzeit)

13 Jahre ist es nun schon her, dass Roine Stolt sein Debütalbum „The Flower King“ veröffentlichte. Zum damaligen Zeitpunkt waren auch schon Hasse Bruniusson, Jaime Salazaar, Hasse Fröberg und Ulf Wallander dabei, die bei den folgenden Line-Ups der FloKi’s, wie die Band liebevoll von den Fans genannt wird, vertreten waren. Aus diesem Grund wird auch das erste Soloalbum von Roine, das der Band den Namen gab, den Flower Kings zugerechnet. Und der Name der schwedischen Band steht seither in Progressive-Rock-Kreisen für Qualität.

Seither sind nicht weniger als zehn Studio- und drei Livealben erschienen. Zeit für Roine, ein Resümee zu ziehen und das ist ihm mit dieser DoppelCD auch hervorragend gelungen, vereint das Album doch 25 Stücke aus den zehn Studioproduktionen, einen bisher unveröffentlichten Song und mit „Cinema Show“ noch eine Coverversion eines Genesis-Titels, der 1998 für eine Genesis-Tribut-CD von den Schweden eingespielt und bisher auf keinem FloKi-Album veröffentlicht wurde. In der FloKi-Version atmet das Tribut-Stück neben dem Flair des Originals auch den Stil der schwedischen Formation, was besonders durch Roine’s Gesang zum Tragen kommt. Auch wird der Song etwas poppiger und lockerer interpretiert, was der Version ganz gut zu Gesicht steht.

Es ist immer schwierig für eine Band, die keine Hits vorzuweisen hat, ein Bost Of-Album zusammenzustellen. Da gehen auch manchmal die Meinungen der Musiker und der Fans auseinander. So wird mancher Fan mit dem ein oder anderen Stück hadern und sich stattdessen einen anderen wünschen. Aber auch wenn ich Stücke wie zum Beispiel „Last Minute On Earth“, "End On A High Note" oder „Love Supreme“ vermisse, bin ich doch der Meinung, dass Roine eine gute und repräsentative Zusammenstellung gelungen ist.

CD 1 startet mit dem sehr groovig-funkigen „Cosmic Lover“ das trotz seiner proggigen Ausrichtung Radioqualität aufweist. Gleiches gilt für das unwiderstehliche „Stupid Girl“ vom 98’er „Flower Power“-Album, das einen tollen Mitsingrefrain hat. Sehr flockig kommt auch die Version von „Ghost Of The Red Cloud“ daher. Sound und Reggae-Rhythmus klingen teilweise noch mehr nach Sonne, Strand und Urlaub als im Original. Unterschiedliche Stücke wie das bluesige „Paradox Hotel“ mit seinem kernigen Gitarrenriff wechseln sich mit sanften Balladen wie „Vox Humana“ oder proggigen Tracks wie „The Road Back Home“, „Painter“ oder „The Rhythm Of The Sea“ ab, bei denen auch Zitate von Yes, Genesis oder den Beatlesaufblitzen. Das sorgt für Abwechslung auf den Silberlingen.

Mit dem Klassiker „The Flower King“, das zu den Lieblingstücken der Fans gehört und dem Gänsehaut treibenden „Stardust We Are“, das bei keinem Liveauftritt fehlen darf (hier in einer gekürzten 8:41minütigen Fassung), endet diese eindrucksvolle Werkschau der FloKi’s.

Vier Longtracks bieten die Scheiben, alle anderen Songs bleiben unter der sieben Minutenmarke. Dabei wurden Stücke wie „Stardust We Are“, „I Am The Sun“, „Church Of Your Heart“ und „Stupid Girl“ etwas gekürzt.

Das 20seitige Booklet ist sehr informativ, da Roine Linernotes zu jedem Song verfasst hat. Man erfährt beispielsweise aus welchem Jahr der Song stammt und was für den Remix verändert wurde. Darüber hinaus sind reichlich Fotos aus allen Dekaden der Band im Booklet enthalten.

Der Untertitel der CD lautet: „A Compilation For The Collector Or The Newbie“. Und wahrlich, die CD ist, aufgrund ihrer Leichtigkeit nicht nur für diejenigen gemacht, die den Zugang zu den FloKi’s noch bekommen möchten, sondern auch für die Sammler, die bereits alle Alben besitzen. Neben den beiden bisher auf keinem FloKi-Album erschienen Stücken sind es vor allem die leicht veränderten Tracks, die diese CD auch für den Fan interessant machen. Ein weiterer Pluspunkt der CD ist, dass man sie gut durchhören kann (z. B. auch beim Autofahren). Die CD ist eine weitere Möglichkeit sich mit dem FloKi-Virus zu infizieren. Kaufempfehlung!

Stephan Schelle, Juli 2007

   

CD-Kritiken-Menue