Flame Dream – Out In The Dark
V Records (1981 / 2025)

(5 Stücke, 41:05 Minuten Spielzeit)

Flame Dream ist eine schweizer Progressive Rockband die von 1979 bis Mitte der 80’er Jahre sechs Alben veröffentlichte. In 2024 veröffentlichten sie - nach langer, 38jähriger Pause - ein neues Werk unter dem Titel „Silent Transition“, das in der Porgwelt sehr gut angenommen wurde. Das machte dann auch hungrig auf die Wiederveröffentlichungen ihrer Frühwerke. Im Sommer 2025 ist es nun soweit und mit der erneuten Veröffentlichung ihres dritten, aus dem Jahr 1981 stammenden Albums „Out In The Dark“ geht es nun los. Dieses Album stellte den musikalischen Höhepunkt der Schweizer dar und fand auch europaweit Beachtung.


„Out In The Dark“ erscheint in einem vierseitigen Digipak mit 20seitigem Booklet in dem neben den Texten und Fotos der Bandmitglieder Pit Furrer (Schlagzeug, Percussion, Tapes), Roland Ruckstuhl (Piano, Keyboards, Sequenzer, Vocoder), Peter Wolf (Gesang, Flöte, Saxophon, Percuzssion) Urs Hochuli (Bass, Basspedale, Gesang) und dem als Gastmusiker fungierenden Dale Hauskins (E-Gitarre) auch das ein wenig an Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“-Coverdisign erinnernde Artwork weitergeführt wird. Dabei hat man sich nicht nur am Originaldesign gehalten, sondern dieses auch noch um weitere Grafiken und Bandfotos erweitert.

Die Musik war inspiriert von britischen Bands wie Van der Graaf Generator, Yes, Gentle Giant, Jethro Tull oder UK. Markant bei Flame Dream war aber auch die wandlungsfähige Stimme von Sänger Peter Wolf.

Die Wiederveröffentlichung auf CD beinhaltet die fünf Originalstücke. Bonusmaterial findet sich leider nicht auf dem Silberling. Kernstück des Albums ist sicherlich der 16:34minütige Abschlusstrack „Strange Meeting“, der aus drei Parts besteht.

Los geht es aber erst einmal mit dem fünfeinhalbminütigen „Full Moon“. Neben Prog finden sich auch leicht jazzige Klänge in dem Stück, die an Bands wie Van der Graaf Generation oder die deutsche Band Hoelderlin erinnern. Schnell kommt dann aber, sobald der Gesang einsetzt, die Prognote hervor. Es klingt als hätten Flame Dream die Musik ihre Inspirationsquellen in einen Topf geworfen und ordentlich durchgeschüttelt, so dass etwas Neues und doch Vertrautes entstanden ist. Gesanglich klingt auch hier schon eine Spur Peter Gabriel durch. Das Saxophon sorgt dann für weitere Akzente die wieder in Richtung Van der Graaf Generation & Co. verweisen. Hier stimmt die Mischung aus Komplexität, Rhythmik und Melodik.

Ebenfalls fünfeinhalb Minuten ist dann das zweite Stück „Nocturnal Flight“ lang. Hier kommt eine Mischung aus frühen Genesis und Supertramp auf, was vor allem am Keyboardspiel und dem Gesang liegt. Ein sehr schöner Song, der auch einige Soli enthält.

Auf neuneinhalb Minuten bringt es dann das Titelstück „Out In The Dark“. Das beginnt recht getragen und ruhig und hat einen ausufernden Instrumentalteil zu bieten. Ein sehr gelungener Progressive Rock-Longtrack. Roland Ruckstuhl beweist hier seine Fingerfertigkeit an den weiß/schwarzen Tasten.

Keyboardfanfaren eröffnen dann das vierminütige „Wintertime Nights“, das wieder Genesis-Flair verströmt. Den Abschluss bildet dann das mehr als 16minütige „Strange Meeting“, dessen drei Teile auf der CD zwar nahtlos verbunden sind, aber einzeln angewählt werden können. Der erste Teil „Part One“ bietet zunächst wieder ein wenig Supertramp-Feeling, was vor allem an Peter Wolfs Gesang liegt. Dies wird im Verlauf aber mit weiteren Stilistiken vermengt. Der zweite Teil „Kaleidoscope“ zeigt sich dann sehr elektronisch durch das Keyboard, das aber auch von den anderen Instrumenten begleitet bzw. vorangetrieben wird. Etwas zugänglicher und melodischer gleitet der Track dann in „Part Two“ aus.

Es ist ein Freude das endlich der Backkatalog der schweizer Band Flame Dream mit ihrem beeindruckenden dritten Album „Out In The Dark“ angestoßen wurde. Es ist auch das einzige damalige Album der Band, das ich mir in den 80’er Jahren auf Vinyl zugelegt habe. Für Progfans ist das Werk eine Fundgrube an Klängen. Optisch und klanglich ist „Out In The Dark“ perfekt umgesetzt worden.

Stephan Schelle, August 2025

   

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