Flaco Jimenez – Fiesta – Live in Berlin
Made In Germany Music - MIG / Indigo (2016)

(21 Stücke, 94:00 Minuten Spielzeit)

Die CD „Fiesta – Live in Bremen“ ist die Aufzeichnung eines Konzertes im Rahmen der Breminale 2001 am 29.06.2001. Der krönende Abschluss des Breminale-Konzert-Freitags war der Auftritt des Akkordeon-Altmeisters Flaco Jiménez. Er absolvierte, flankiert von sieben jungen Musikern, auf der Weltbühne ein beeindruckendes Konzert und bewies, dass er eine Ikone der Conjunto-Musik ist.


Jiménez präsentierte bei seinem Auftritt in Bremen Interpretationen von eigenen Stücken sowie Coverversionen von anderen Künstlern (darunter eine bluesrockige Beatles-Adaption von „Love Me Do“) und Adaptionen von Traditionals. Musikalisch boten er und seine Band eine Mischung aus Tex-Mex-Polkas, Folklore und rustikalen Country-Nummern. Durch die recht Akkordeon lastige Musik wirken die Stücke unter heutiger Sicht allerdings weit entrückt vom Rock, so dass hier wohl eher die Freunde traditioneller Folklore und Tex-Mex angesprochen werden.

Vom ersten Klang an ist zu hören, dass hier absolute Könner ihres Faches am Werk sind. Da dies nicht wirklich meine musikalische Spielwiese darstellt, hier ein Auszug aus dem Pressetext, der die Aufnahmen bzw. das Konzert widerspiegelt:

Im Jahr 2000 veröffentlicht Flaco Jiménez das Album „Sleepytown“ auf dem Black Porch Label bei Virgin Records. „Sleepytown“ besticht durch mehr Country-Einflüsse als seine Vorgänger, Flacos Coverversion der Lennon/McCartney-Komposition „Love Me Do“ im Duett mit Buck Owens entert die US-Country-Charts. Ein Jahr später führt die „Sleepytown“-Tour Flaco Jiménez und seinen Tour-Tross auch nach Bremen. Unweit vom Weserstadion, auf den Weserwiesen, gibt Flaco Jiménez mit seiner Band am 29. Juni 2001 im Rahmen des Bremer Kulturfestivals „Breminale“ ein denkwürdiges Konzert.

Flaco spielt auf der Bühne den Zeremonienmeister des Tex-Mex, dirigiert seine großartig aufgelegte Band durch sein eigenes „Best Of“-Programm. Als da wären „Who Were You Thinkin’ Of“, „Hey Babe Que Paso“, „Dinero“ oder auch „She Never Spoke Spanish To Me“ aus seiner Zeit mit den Texas Tornados, „Love Me Do“, „This Could Be The One“ oder „You’ve Got Me Wondering“ aus dem „Sleepytown“-Album, dazu die Tex-Mex-Evergreens „Ay Te Dejo En San Antonio“, Chris Montez’ „Ay No Digas“ oder auch „Wooly Bully“. Partystimmung pur. Mit „Goodnight Irene“ aus Ry Cooders „Chicken Skin Music“-Album findet dann alles seinen würdigen Abschluss. Andre Hesel schrieb in seiner Kritik in der Bremer Tageszeitung Weser Kurier vom 2. Juli 2001:

„Krönender Abschluss des Breminale-Konzert-Freitags ist der Auftritt des Akkordeon- Altmeisters Flaco Jiménez auf der Weltbühne. Jiménez, der von einer jungen, siebenköpfigen Truppe begleitet wird, ist eine Ikone der Conjunto-Musik…

Fröhliche Volksfest-Schunkelwalzer treffen auf zackige Tex-Mex-Polkas, rustikale Country-Nummern und eine bluesrockige Beatles-Adaption („Love me Do“) für zwischendurch. Star der Truppe ist natürlich Akkordeonist und Sänger Jiménez, der noch immer über flinke Finger verfügt, aber erst nach 50 Minuten zum Mikrofon greift. Der schöne, würdige Abschluss eines Tanzbein-orientierten Breminale-Tages.“

Die beiden CDs wurden in einem sechsseitigen Digipack mit einem zwölfseitigen Booklet, in dem sich einige Fotos von Jiménez und Linernotes von Ray Hanson befinden, verpackt.

Stephan Schelle, Dezember 2016

   

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