FB 1964 – Irish Steel
Eigenvertrieb / Guma Records (2019)
(12 Stücke, 49:53 Minuten Spielzeit)

Nach „The Fearless Vampire Killers“ und „Störtebeker“ veröffentlicht Frank Badenhop mit „Irish Steel“ das dritte Album seines Musikprojektes FB 1964 (die Initialen von Frank). Wie schon bei den Vorgängeralben hat er sich wieder zahlreiche Musiker an die Seite gestellt, deren komplette Nennung hier den Rahmen sprengen würde. Zwei Namen picke ich mir allerdings heraus, und zwar Ally Storch (Ally The Fiddle, Subway To Sally) an der Violine und Sänger Ronnie Romero (Ritchie Blackmore’s Rainbow, Lords Of Black), die vielen Musikbegeisterten bekannt sein sollten.


Neben Frank Badenhop, der Gitarre spielt, besteht die Stammformation noch aus Dethy Borchardt (Gitarren), Mirko Gätje (Bass), Michael Wolpers (Schlagzeug) und Becky Gaber (Backgroundgesang).

Wie der Titel und das Cover mit dem von einer Hand gehaltenen Sägeblatt schon assoziieren, hat sich Frank Badenhop dieses Mal irischen Sounds und Metal verschrieben. Eine der bekanntesten Bands dieses Landes sind Thin Lizzy. Und einen besonderen Bezug zu dieser Band hat dann auch Badenhop gezogen, denn in jedem der zwölf Songs finden sich Anleihen an die irische Rockband. Wer alle zwölf Zitate herausfindet, der kann sich bei Frank per Mail melden (Adresse findet sich im Booklet) und bekommt die beiden Vorgängeralben kostenlos zugeschickt.

Vertont wurden auf dem Album keine Songs aus der Feder von Frank selbst, vielmehr handelt es sich um irische Traditionals, denen ein metallenes Gewand verpasst wurde. Wer sich bei der Thematik nun eine weitere Version von „Whiskey In The Jar“ erhofft, der muss enttäuscht werden. Frank hat sich dieses Stückes nicht angenommen, da es schon zu oft gecovert wurde. Aber auch so finden sich reichlich gute Songs auf dem Silberling.

Schon der Einstieg „Sally MacLennane“ zeigt sich als Metal rockendes Trinklied. Das ist ein Beispiel für die Songs des Albums, die alle von unterschiedlichen Sängern/Sängerinnen dargeboten werden Das erhöht den Abwechslungsfaktor ungemein. Eingestreut werden darüber hinaus einige tolle Soli (manchmal gar mehrere von unterschiedlichen Gitarristen), die richtig abgehen. Die Songs machen einfach nur Spaß und laden dazu ein bei der nächsten Rockfete in den Player gelegt zu werden um kräftig abzufeiern.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es allerdings, denn die Dynamik der einzelnen Songs ist nicht auf dem gleichen Level, so dass ruhigere Nummern mit druckvollen klanglich im Widerspruch stehen. Das beeinflusst den positiven Gesamteindruck allerdings nur minimal.

Ein weiterer Kaufanreiz, neben den wirklich guten Songs besteht darin, dass die Einkünfte aus dem Musikprojekt an das Projekt Rettet den Regenwald! (regenwald.org) gespendet wird. Nie war es angenehmer als Rockfreund Geld zu spenden. Aus diesem Grund sollten Freunde des gepflegten Rocksounds auch zu diesem Silberling greifen.

Stephan Schelle, April 2019

   

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