FB1964 – Ventus Metallum
Guma Records / Bornkamp Records (2023)

(12 Stücke, 67:03 Minuten Spielzeit)

Seit 2013 veröffentlicht der deutsche Gitarrist Frank Badenhop unter dem Namen FB1964 Musik. Bisher sind sechs Alben erscheinen, das siebte ist unter dem Namen „Ventus Metallum“ im Sommer 2023 herausgekommen. Dazu hat er sich - wie immer - zahlreiche Musikerkollegen und -kolleginnen eingeladen. Ein besonderes Kennzeichen seiner Metalproduktionen ist, dass die Einkünfte aus dem Verkauf dem Projekt Regenwald.org gespendet werden, was in Zeiten von Rodungen und Waldbränden immer mehr Bedeutung findet.


Auf „Irish Steel“ hatte Badenhop Zitate von irischen Rockbands untergebracht und auf dem Album „German Steel“ hatte er 14 Coverversionen von deutschen Metalbands veröffentlicht. Nun also kommt auf „Ventus Metallum“ erneut ein Album, das Coverversionen anderer Interpreten beinhaltet. Dieses Mal haben sich Frank Badenhop und seine Stammmannschaft, zu denen noch Schlagzeuger Hanno Kerstan und Bassist Mirko Gätje gehören, ihre Lieblings-Metalsongs ausgesucht. So finden sich Songs von Anvil, Thin Lizzy, Chastain, Rainbow, Fates Warning, Dio, Headbangers Nighmare, Candlemass, Blue Öyster Cult, Avatarium, W.A.S.P. und Black Sabbath auf dem Album.

Und auch die Namen der Gastmusiker sind wieder beeindruckend. Neben zahlreichen Instrumentalisten sind als Sänger/innen dabei: Arthur Pessoa, Becky Gaber, Doro Pesch, Ira Green, Laura Guldemond, Liv Jagrell, Lluvia Dominguez, Mike Livas, Paul Eyssette, Steve Walsh, Ralph Mendes und Tim (Ripper) Owens.

Sehr aufwendig ist auch wieder das 32seitige Booklet geraten, das im Jewelcase steckt. Es beinhaltet zu jedem Song die beteiligten Musiker mit Bild. Auch bei der Angabe der Bands wurde mit viel Liebe gearbeitet, denn es wurden ihre Original Schriftzüge genutzt.

Die Auswahl der Sänger/innen ist ausgesprochen gut gelungen, denn alle machen eine sehr gute Figur in der Interpretation der Songs. Die Stücke halten sich weitestgehend an die Originale und bei Songs wie z. B. „Lost In Hollywood“ von Rainbow von Paul Eyssette gesungen oder Blue Öyster Cult’s „Veteran Of The Psychic Wars“, gesungen von Becky Gaber, hat Frank Badenhop die perfekten Stimmen gefunden. Und auch Tim (Ripper) Owens überzeugt in der Black Sabbath Nummer „Die Young“, die im Original von Ronnie James Dio gesungen wurde. Und eine Interpretation von Dio’s „Don’t Talk To Strangers“ von Doro Pesch hat schon einen ganz besonderen Charme.

Wie immer bietet Frank Badenhop mit seinem Projekt FB1964 hervorragende Metalsongs, die dieses Mal wieder nicht aus eigener Feder stammen. Die Interpretationen - auch wenn ich nicht alle Stücke kenne und es auch nicht das Silberbesteck der jeweiligen Originalbands ist (vielleicht liegt auch gerade darin der Reiz) - ist absolut gelungen. Und erneut liegt der Kaufanreiz auch darin, dass wieder die Einnahmen unserer Umwelt zugute kommen. Wieder ein sehr empfehlenswertes Album.

Stephan Schelle, August 2023

   

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