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Farflung –
Like Drones In Honey Farflung ist ein aus Los Angeles stammendes Quartett, aktuell bestehend aus Michael Esther (The Brain, Damo Suzuki’s Network, Nik Turner’s Space Ritual ...), Tommy Grenas (Pressurehead, Anubian Lights, The Brain, Chrome, Brainticket, Damo Suzuki’s Network, Nik Turner’s Space Ritual ...), Paul Hischier und Chris Nakata, das bereits 1994 gegründet wurde. Am 14.10.2022 erschien bei Sulatron Records ihr zehntes Album, das den Titel „Like Drones In Honey“ trägt. Als Gastmusiker wirkten noch Bobby Lea und Skott Rusch mit. |
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Die
LP kommt mit Inlay, Downloadcode, auf weißem 180 Gramm Vinyl limitiert
auf 500 Stück heraus. Daneben erscheint noch eine CD-Version im
Klappcover, die ebenfalls auf 500 Stück limitiert ist. Mir lag zur
Besprechung die CD-Version im vierseitigen Papersleeve vor. Geboten wird
psychedelischer, spaciger Experimentalrock. Das
Album startet mit dem 5:14minütigen „Acid Drain“. Es beginnt sehr
melodisch mit spacigem Einschlag, Sobald der Gesang einsetzt weist die
Musik in Richtung Hawkwind & Co. Nach zwei Minuten fetzen die Jungs
dann im Refrain aber richtig los und es kommt eine gewisse Punkattitüde
mit ins Spiel. Nahtlos schließt sich dann das 6:17minütige „Earthmen
Look Alike To Me“ an, das auch mit spacigen/psychedelischen Sounds
beginnt. Nach einem recht ruhigen, verhaltenen Beginn geht es dann nach
etwas mehr als zwei Minuten auch wieder recht rockig weiter. Hier bleibt
der Spacerock-Faktor aber hoch. Nach
einem sehr sphärischen Beginn, der nur von Synthiesounds getragen ist,
kommen im 5:38minütigen „King Fright“ nach einer Minute langsam recht
düstere Klänge auf, die sich dann ab Minute Zwei in einen punkigen Part
wandeln. Musik und Gesang wirken recht verstörend. Das fast siebenminütige,
mysteriös wirkende „Tiny Cities Made Of Broken Teeth“, das in den
ersten zwei Minuten durch repetitive Klangflächen bestimmt wird, die nur
von einer Basslinie gekennzeichnet sind, schließt sich dann nahtlos an.
Das ist zunächst sehr hypnotisch, wechselt dann aber nach zwei Minuten in
einen rockigeren Part, ohne diese repetitiven Muster zu vernachlässigen.
Das Ganze ist sehr psychedelisch angelegt. Der
zweite Teil des Albums beginnt dann mit dem 8:33minütigen
„Dludgebmasterpoede“. Rhythmische Elemente die ein wenig an Ashra
erinnern, finden sich in diesem Longtrack, der in den ersten fünf Minuten
recht repetitiv dahinfließt. Dann kommt ein „OK“ und die Band
wechselt in einen punkigen Modus. Das hat was von der wavigen Musik von
Devo. Danach
folgt das fast zehnminütige „Baile an Doire“. Hier bietet die Band
dann wieder Spacerock der Marke Hawkwind & Co. mit psychedelischen und
weiteren Elementen. Zum Ende hin wird es dann sphärisch. Danach folgen
die beiden kürzesten Stücke. „Touch Of The Lemming’s Kiss“ bringt
es auf 2:11 Minuten Spielzeit und wirkt wie ein fiebriger Traum. Das
1:26minütige „A Year In Japan“ beendet dann das Album mit
technologischen, skurrilen Klängen. Farflung
bieten auf „Like Drones In Honey“ einen psychedelischen Ritt mit
unterschiedlichen Stilistiken. Da darf dann auch schon mal eine punkig
angehauchte Einlage nicht fehlen. Der Großteil bewegt sich aber im
Spacerock mit psychedelischem Anstrich, was manches Mal in die Richtung
Hawkwind & Co. weist. Ich empfehle aber vor dem Kauf in das Album
hineinzuhören. Stephan Schelle, Januar 2023 |
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