EYE 2 EYE -
Nowhere Highway Mit EYE 2 EYE hat das deutsche Label Progressive Promotion Records einen Neuzugang aus Frankreich - aus der Nähe von Paris – zu verzeichnen, der schon auf eine lange musikalische Karriere zurückblicken kann. Die Band wurde bereits 2003 von Schlagzeuger Didier Pegues und Keyboarder Philippe Benabes gegründet, die die einzigen Konstanten im Bandgefüge darstellen. Seit 2003 haben sie vier Alben herausgebracht, das neue Werk, „Nowhere Highway“, ist ihr fünftes Album. |
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Das
Album erscheint am 04.12.2020 in einem sechsseitigen Digipack mit
achtseitigem Booklet. Das Design stammt von Didier Pegues, die Fotos von
Didier Pegues und Philippe Benabes. Die Longtracks „The Coice“ und
„Nowhere Highway“ sind in sechs bzw. sieben Parts unterteilt, die
einzeln angesteuert werden können, so dass der Player 16 Tracks anzeigt. „Nowhere
Highway“ ist ein Konzeptalbum, dessen Thema mit dem Stück „Ghosts
(Part 1)“ auf ihrem 2017’er Album „The Light Bearer“ seinen
Ursprung hat. Schon zu diesem Zeitpunkt war der Band klar, dass als nächstes
ein Konzeptalbum, basierend auf dieser Thematik, folgen sollte. Drei Jahre
hat es dann gedauert, bis sie dies realisieren konnten. Die fünf Songs
des neuen Albums tragen den Zusatz (Ghosts Pt.2) bis (Ghosts Pt. 6). Es
geht bei dem Konzept um einen Musiker, der seine Inspiration verloren hat
und diese versucht in einer Whiskyflasche wieder zu finden. Je mehr er
trinkt, desto mehr verfällt er in ein Koma, das ihn schließlich auf den
„Nowhere Highway“ führt. Das führt dann zu einem Kampf zwischen
seinen alten Dämonen und seiner Muse. Es geht um die positive und
negative Seite, die einen Künstler antreibt sowie ihn kreativ inspiriert. Gestartet
wird mit dem fast neunminütigen „Behind The Veil“. Proggig mit
Pianoklängen und Flächen sowie eingestreuten Sprachsamples beginnt
dieser Opener. Dann setzt Michel Cerroni’s Stimme als Sprecher ein und
verstärkt damit den Konzeptcharakter. In der ersten Hälfte geht es recht
symphonisch zu, während dann nach ca. viereinhalb Minuten druckvollere
Drums und Sounds eingefügt werden. Allerdings klingt das ab hier ein
wenig blechern. Die Songs gehen ineinander über, so dass sich nahtlos der
zweite 6:42minütige Track „The Hidden Muse“ anfügt. Flächen,
basslastige Synthiemotive und Vogelgezwitscher sind zu Beginn zu hören.
Ein verträumter, proggiger Anfang, der dann im Mittelteil durch ein Break
unterbrochen wird, und in einen Neo-Prog-Part wechselt. Komischerweise
leidet der Sound erneut bei diesem Bruch ein wenig. Fast so als wenn das
Mixing bei den lauten, druckvollen Passagen nicht funktioniert hat. Oder
die Band hat dies als gewolltes Stilmittel eingesetzt. Musikalisch kann
der Song aber überzeugen. Danach
kommt mit „The Coice“ der erste Longtrack, der es auf fast 17 Minuten
Spielzeit bringt. Zu Beginn versprüht der Song eine Spur Wave. In diesem
Longtrack wechselt die Band in verschiedenen Stilen und bietet einige
Breaks. Das wirkt an einigen Stellen allerdings etwas überladen, behält
aber über die Laufzeit einen hohen Spannungsbogen. Gleiches trifft auch
auf die restlichen beiden Stücke zu, von denen vor allem das Titelstück
überzeugen kann. Das
fünfte Album von EYE 2 EYE kann nicht beim ersten Hördurchgang überzeugen.
Ich brauchte einige Durchgänge bis mich die Franzosen mit ihrem
symphonischen Prog gepackt haben. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings der
einige Male abfallende Klang. Dadurch wirkt das Album nicht clean, sondern
unterproduziert. Ich rate auf jeden Fall vorher Probe zu hören. Stephan Schelle, November 2020 |
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