Ex.Vagus – Dream Object 5

Ex.Vagus – Dream Object 5
Rev’Prog Production (2009)
(7 Stücke, 65:32 Minuten Spielzeit)

Aus Frankreich stammt die fünf Mann starke Band Ex.Vagus, die bereits seit 1996 besteht und auf mittlerweile sechs Alben zurückblicken kann. Bisher war mir die Band um Sänger Eric Vedovati, Gitarrist Xavier Le-Loupp, Schlagzeuger Thierry Lesaffre, Bassist Loic Consolin und Keyboarder Dominique Barboyon unbekannt, daher kann ich auch nichts zu den bisherigen Veröffentlichungen sagen. Das erste, was bei dieser Band, die sich im Fahrwasser des Neo-Prog bewegt, auffällt, ist der außergewöhnliche Gesang Eric’s, der einen recht klassischen Anstrich besitzt.


Auf dem Album befinden sich sieben Stücke zwischen 6:04 und 13:03 Minuten Spielzeit, wobei sich allein vier Stücke jenseits der Neun-Minuten-Marke bewegen, was den geneigten Prog-Fan freuen wird.

Während der erste Song „Trash Vortex“ durch den sehr klassischen Gesang und eine ungewohnte Melodieführung, die recht komplex angelegt (vor allem bei den Keyboardmotiven) ist, zunächst eine Eingewöhnungsphase bedarf, ist man mit dem zweiten Stück „Lostaway“, dem ersten Longtrack mit mehr als elf Minuten Länge, schnell im melodischen Prog angekommen. Ein Akustikgitarrenmotiv untermalt zunächst Eric’s Gesang zu dem sich dann eine harmonische Keyboardharmonie gesellt. Langsam entwickelt sich der Song. Wie bei einem Longtrack üblich werden hier einige strukturelle und melodiebetonte Wechsel vollzogen.

Mit Kriegsgeräuschen beginnt „The Conqueror’s Weapons“, dazu gibt es sehr symphonischen Neoprog. Aber auch in diesem Song haben sie ungewohnte Klänge und Harmonien untergebracht. „Some Fallen Dust“ ist von herrlichen Keyboardflächen und einer eingängigen Melodie bestimmt, „Stravinsky’s Gondola“ beginnt Stilecht mit Rudergeräuschen und wirkt zunächst wie eine symphonische Aufführung, wird aber im weiteren Verlauf druckvoller und sehr abwechslungsreich. Es wird ständig zwischen sanften, ruhigen und dynamischen, rockigen Passagen gewechselt.

Eine etwas schräge Nummer, die aber recht spannend ist, steht dann mit „Once Upon A Dime“ an. Da werden unterschiedlichste Stilmittel eingesetzt, was zu einem irren Mix anmutet. Gesanglich hab ich hier beispielsweise auch ansatzweise ihre Landsleute von Lazuli im Ohr, ohne das hier aber große Gemeinsamkeiten bestehen. Den Abschluss macht dann mit „The Clay Spirits“ wieder ein Longtrack mit fast 13 Minuten Länge. Hier bringen die fünf ebenfalls alles unter, was schon auf den vorangegangenen Stücken zu hören war.

Ex.Vagus haben einen ganz eigenen Stil, den man schwer beschreiben kann. Es macht aber Spaß dieser – für mich – ungewohnten Art zu folgen, da sie aus dem Gros der Neo-Prog-Bands herausstechen. Auch die Stücke dieser Band kann man im Internet antesten und zwar unter www.myspace.com/exvagusband.

Stephan Schelle, November 2009

   

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