Epitaph – Outside The Law Auch wenn die deutsche Band um den britischen Sänger und Gitarristen Cliff Jackson zur Zeit des Krautrock ihre größten Erfolge hatte, so war das Quartett doch mehr dem bluesorientierten Hardrock mit Westcoast-Anleihen verhaftet und klang recht amerikanisch. Das führte die Band auch in die Staaten, wo sie ihr Album „Outside The Law“ 1973 im Omega Studio in Chicago aufnahmen. Doch der Durchbruch konnte ihnen auch dadurch auf der anderen Seite des großen Teichs nicht gelingen, was aber nicht mit der Qualität der Stücke in direktem Zusammenhang steht, denn das Album klingt auch heute noch frisch und zeitlos. |
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Schon im Opener „Reflection“ beweisen Cliff Jackson, Achim Wielert (Schlagzeug), Bernd Kolbe (Bass) und Klaus Walz (Gitarre) dass sie mit ihren Twin-Guitars einen knackigen, rockigen Sound mit ausufernden Soli zu bieten hatten. Auch alle anderen Stücke haben eine außergewöhnliche Ausstrahlung, so dass es aus heutiger Sicht unverständlich ist, das Epitaph in den USA kein Erfolg beschert war. Neben den zündenden Rocknummern findet sich auch noch mit „In Your Eyes“ eine hinreißend verträumte Ballade auf dem Album. Auch das Titelstück zeigt deutlich die Kombination der Twin-Guitars und „Fresh Air“ wirkt - auch durch die langen Soli - schon mehr wie ein Progressiverock-Song, als nach Hardrock. Die Bonustracks fügen sich nahtlos in das Album ein. Vom Bluesrocker „Train To The City“ über „Wasted So Much Time“ (bluesiger Rock mit Westcoast-Anleihen) bis hin zum eingängigen und äußerst rhythmischen „Kind Of A Man“. Und auch die herrlichen Liveversionen aus dem neuen Jahrtausend können voll überzeugen und zeigen das die Nummern live sehr gut zünden, da sie noch mehr Druck entwickeln. Der CD, die im vierseitigen Digipack mit Prägedruck aufwartet, ist ein 16seitiges Booklet beigelegt, in dem unter anderem sehr ausführlich die Geschichte des Albums (allerdings nur in englischer Sprache) geschildert wird. mig haben hier ein wunderbares Album wieder ans Licht des Tages gebracht. Klanglich einwandfrei remastert klingt es so frisch wie eh und je. Ein tolles Album, das mit vielen Extras aufwarten kann und somit in die gut sortierte Plattensammlung gehört. Stephan Schelle, Oktober 2010 |
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