Ellesmere –
Stranger Skies Ellesmere ist das Musikprojekt des italienischen Multiinstrumentalisten Roberto Vitelli. Für sein mittlerweile viertes Album „Stranger Skies“, das gut drei Jahre nach dem Vorgängeralbum „Wyrd“ im Februar 2024 herausgekommen ist, hat er sich zahlreiche Gastmusiker an die Seite gestellt. Darunter so bekannte Namen der Prog-/Neo-Progszene wie David Jackson, John Hackett, Clive Nolan und Tomas Bodin. Am Mikro agiert John Wilkinson, der in einigen Passagen eine leichte Phil Collins-Note aufweist. |
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Musikalisch
schließt Ellesmere an das Vorgängeralbum „Wyrd“ an und bietet
energiegeladenen, symphonischen Progressive-Rock. Die
Hauptinspirationsquellen für dieses Album sind laut Presseangaben
Genesis’ „A Trick Of The Tail“ und Rushs „Moving Pictures“. Und
in der Tat kommen einem an einigen Stellen Genesis in den Sinn - nicht nur
wegen John Wilkinsons Stimme. Das
Album beginnt mit vier kurzen Tracks mit Laufzeiten bis zu 6:50 Minuten
und hat dann in der zweiten Hälfte zwei Longtracks jenseits der
Zehn-Minuten-Marke zu bieten. Symphonisch
geht es gleich im Opener „Northwards“ zu, das in den ersten zwei
Minuten wie ein Soundtrack zu einem Abenteuerfilm wirkt. Dann kommen aber
Neoprogsounds wie in den 80’er Jahren auf. Keyboards und das druckvolle
Schlagzeug sowie John Wilkinsons Stimme bestimmen hier das Bild. Das
klingt in der Tat auch nach Genesis der Collins-Ära. Das
6:43minütige „Tundra“ beginnt mit Gitarren, die ein leichtes
Rush-Flair besitzen. Sobald der Gesang einsetzt werden Genesis-Elemente
mit typischem 80’er Rock/Wave vermischt. In der zweiten Hälfte kommt
dann Satzgesang auf. Die
Akustikgitarren zu Beginn des 5:12minütigen Instrumentals
„Crystallized“ erinnern ebenfalls an Genesis & Co. Nach zwei
Minuten wird es dann aber abstrakter (auch durch das Saxophon) und
rockiger, was sich mit herrlich melodischen Parts verbindet. Das 4:17minütige
„Arctica“ verbindet Neo-Prog mit komplexeren Parts, die wiederum vor
allem durch David Jackson Saxophonspiel hervorgerufen werden. Die
dann folgenden beiden Longtracks „Stranger Skies“ (12:18 Minuten) und
„Another World“ (11:43 Minuten) steigern dann aber die Qualität des
Albums, denn nun bewegen sich Ellesmere mehr im Progrock der 70’er
Jahre. Die Longtracks haben zahlreiche Struktur-, Melodie- und
Rhythmuswechsel und an einigen Stellen wird auch schon mal gefrickelt, was
sich aber zum Glück in Grenzen hält. In „Another World“ wird dann
auch melodisch auf „Northwards“ verwiesen, was den Kreis des Albums
schließt. „Stranger
Skies“ von Ellesmere ist ein Album auf dem Roberto Vitelli und seine
Mitstreiter eine Mischung aus 70’er und 80’er Prog servieren. Einige
Passagen und Teile des Gesangs von John Wilkinson erinnern dabei an
Genesis der Collins-Ära. Ein gelungenes Werk. Stephan Schelle, April 2024 |
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