Electric Orange
– Time Machine 1992 - 2017 Nachdem das deutsche Musikprojekt Electric Orange in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum feiert, hat der Kopf dieses Projekted, Dirk Jan Müller, beschlossen die Musikfreunde in eine Zeitmaschine mitzunehmen, um auf 16 Stücken durch die komplette Ära von Electric Orange zu reisen. So finden sich Stücke ab 1992 bis 2013 auf dem Album, die die Entwicklung und Bandbreite von Electric Orange zeigen. Und damit das Ganze auch noch in bestem Klangdesign erlebt werden kann, hat wieder mal kein geringerer als Soundmagier Eroc (Grobschnitt) das Mastering übernommen. |
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Die
Entwicklung der unterschiedlichen Stilistiken und Facetten die bei
Electric Orange zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung geführt
haben, sind sehr schön auf „Time Machine“ dokumentiert. Vom ältesten,
sehr elektronisch gehaltenen, mit psychedelischen Schlagzeugeinwürfen
durchzogenen Track „Time Signals“, mit dem die CD endet, bis hin zum jüngsten
Stück, „Life Evil“ aus dem Jahr 2013 finden sich elf Stücke (die
sechs Parts von „Dirge“ dabei als ein Track gezählt) auf dem Album. Mit
14:35 Minuten ist „Time Signals“ das längste Stück der Compilation.
Keyboardflächen und flirrende Sounds, die im Hintergrund wirken, werden
immer wieder von Anflügen perkussiver Schlagzeugarbeit von Dieter Pütz
unterbrochen. Sehr psychedelisch mit wabernden Gitarren zeigt sich das
4:56minütige „Back From The Funny Farm“ (1993 von Dirk Jan Müller
allein eingespielt), so als wäre es direkt aus den späten 60’ern in
die aktuelle Zeit gebeamt worden. Das
2013’er Stück „Life Evil“ (eingespielt im Quartett bestehend aus Müller,
Bittner, Rückwald und Mohnheim) wirkt sehr spacig und atmosphärisch.
Hier werden wunderbare Atmosphären aufgebaut, die sanft durch den Raum
ziehen und einen leicht krautigen Einschlag aufweisen. „Psysomasy
1“ mit dem das Album beginnt und das in der gleichen Besetzung wie
„Life Evil“ eingespielt wurde, entführt den Hörer ins Jahr 2012. In
dem gut siebenminütigen Stück bauen Electric Orange treibende Rhythmen
auf, die in krautigen Sounds baden und sich immer weiter steigern. In
diesem Stück kommt ihre Musik ganz zu ihrer hypnotischen Entfaltung.
„Bone And Rock“ aus dem Jahr 2008 ist dagegen ein krautiger Rocker,
der wie eine Jam klingt und einen mitreißenden Rhythmus als Unterboden
aufweist. Aus
2000 stammt „Noila“, das einige Parallelen zu Neu! bzw. Michael Rother
aufweist. Sehr elektronisch – mit einigen Soundtechnischen Spielereien
versehen – zeigt sich „Six Fives“ aus dem Jahr 1996. In diesem Stück
geht es fast schon loungig, dubmäßig und teils mit an Kraftwerk
erinnernde Sounds zu. Der Track sticht damit auch aus dem sonst
psychedelisch, krautig, spacigen Gesamtbild hervor. Dazwischen
finden sich dann immer wieder Parts aus „Dirge“, die sehr atmosphärisch
und elektronisch sind. Diese Parts sind wie Zwischenspiele oder Brücken
angesetzt und haben jeweils Spielzeiten von 0:48 bis 1:29 Minuten Länge. „Time
Machine 1992 – 2017“ ist ein Album, das die unterschiedlichen Facetten
von Electric Orange zeigt. Gemastert wurde das Album von Eroc, der die Stücke
wieder mal ins richtige Laserlicht rückte und der Produktion einen fetten
Sound spendierte. Aufgrund der unterschiedlichen Stilistiken ist dies kein
kompaktes Album von Electric Orange – soll es aber auch nicht sein. Hier
ist für viele Geschmäcker was enthalten und für Fans der Band darüber
hinaus unverzichtbar. Stephan Schelle, Juli 2017 |
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