Eamonn
McCormack – Like There’s No Tomorrow Das neue Album des irischen Musikers Eamonn McCormack erscheint am 09.06.2017 als DoppelCD unter dem Titel „Like There’s No Tomorrow“ und zeigt zwei Gesichter des Künstlers. Die erste CD ist mit „electric“ und die zweite mit „acoustic“ untertitelt. Damit wird schon deutlich, dass der erste gut 50minütige Silberling dem Rock (mit Blueseinschlag) gewidmet ist, während es auf dem zweiten, gut 31minütigen Tonträger eher ruhiger zur Sache geht. |
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Begleitet
wird McCormack auf diesem Album von Jonathan Noyce am Bass und Darrin
Mooney am Schlagzeug, die viele noch als Gary Moores Power House
Rhythmus-Sektion kennen werden. Zusammen bilden sie das Rückgrat von
Eamonns aufregendem neuen Power Trio. Produktionstechnisch hat sich das
Trio in die fähigen Hände des legendären Chris Tsangarides (Thin Lizzy,
Black Sabbath, Depeche Mode und Mountain) begeben, eine kluge Wahl! Auf
der Electric Disc (CD 1) werden rockige Nummern, bestehend aus einer
Mixtur von Blues, Rock and Roll, Boogie, Folk und Funk geboten. Das Trio
startet mit dem Song „From Town To Town“ gleich richtig los. Ein
knackiger straighter Rock der eine Menge Tradition atmet und ein wenig
nach Thin Lizzy & Co. klingt. Auch der nächste Song „When You Cross
The Line“ ist aus ähnlichem Holz geschnitzt und hat eine Spur DNA von
ZZ Top’s Boogierock. „Writings
On The Wall“ beginnt mit Gitarrenlicks, die aus Led Zeppelin’s
„Misty Mountain Hop“ extrahiert zu sein scheinen. Eamonn macht daraus
aber sein ganz eigenes Ding mit geerdetem Rock. Diesem Song folgt mit
„One Wish“ ein bisher unveröffentlichter Song von Phil Lynott. Zur
Abwechslung folgt dann mal mit „Still Missing You“ ein Slowblues, bei
dem Eamonn ein sehr schönes Gitarrensolo einstreut. Traditioneller,
stampfender Bluesrock kommt dann in „Lousy Day“ auf. Eine Rockballade
hat er dann mit „Running Back To You“ auch noch auf dem Album, während
„Fool For Loving You“ mit einer Gary Moore artigen Gitarre aufwartet. CD
2, die Acoustic Disc, bietet sieben Songs, von denen „No Airs And
Graces“, einem Tribut an Rory Gallagher noch einer der überzeugendsten
Tracks dieses Silberlings ist. Das folgende „You Take My Blues Away“
stellt eine Liebeserklärung an Eamonn’s Tochter dar. „Breaking
Down“ kann auch überzeugen, was vor allem am Rhythmus und der schönen
Akustikgitarre liegt. Die zweite CD endet mit einer abgespeckten Version
von Jimi Hendrix’s „Angel“, das aber nicht die Atmosphäre des
Originals erreicht. Für meinen Geschmack sind die Songs der zweiten CD zu
sanft geraten und gehen mehr in Richtung radiokompatiblen Pop. Da hätte
der erste Silberling völlig gereicht. Der
Ire Eamonn McCormack ist besonders dann gut, wenn er mit Druck an die
Songs geht. Das beweisen er und seine Musiker auf dem ersten Silberling
dieses Doppeldeckers. Akustisch gefällt er mir dagegen nicht so gut,
daher kann ich auf die zweite CD gut verzichten. Ansonsten Daumen hoch für
den irischen Bluesrocker. Stephan Schelle, Mai 2017 |
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