Dupont – Entering The Ice Age

Dupont – Entering The Ice Age
Progressive Prod. / Nova Media (2009)
(10 Stücke, 40:43 Minuten Spielzeit)

Das schwedische Duo Dupont gründete sich im Jahr 1999 als Trio, schrumpfte aber nach der Veröffentlichung des ersten Albums im Jahr 2001 zum jetzigen Duo, bestehend aus Riccardo (Gesang) und Danucci (Keyboards, Synthesizer). Bereits vier Jahre sind seit dem letzten Album vergangen und so bringt das Duo Dupont Ende August 2009 mit „Entering The Ice Age“ erst ihren dritten Longplayer heraus. Als Inspiration für ihre Mischung aus EBM und Electropop nennen sie selbst Bands wie DAF, Joy Division und Depeche Mode.


Bisher bin ich nicht mit dem Werk von Dupont vertraut, daher lege ich hier mal ganz unvoreingenommen die Scheibe ins Werk. Was zunächst beim Eröffnungstrack „Run For Protection“ aus den Boxen kommt, sind Bläsersätze, die Ansatzweise an eine Mischung aus James Bond-Theme und Peter Fox erinnern. Kurz darauf kommen aber elektronische Beats, Drums und Synthies zum Einsatz, während Riccardos Gesang dagegen eher Wave artige Züge annimmt. Das ist aber schon mal ein sehr schöner Einstieg in das Album. „New Dawn“ hat einen sehr guten Rhythmus, der sofort die Tanzfläche auf den Plan ruft. Das klingt nach Electropop aus den 80’ern, allerdings mit modernem Sounddesign.

Sehr gut gefällt mir, dass sich beim dritten Song, dem Titelstück, bereits zum dritten Mal Rhythmus und Struktur komplett ändern. Das ist ein Song der sehr nett ins Ohr geht. Beim folgenden „Behave“ wird es dann wesentlich härter, was sich auch auf Riccardo’s Stimmlage auswirkt. Für die Tanzfläche bestimmt ist „Your Heart“ das mit Glockenklang ähnlichen Sounds eine Mischung aus Electropop und modernem Pop á la Schiller ergibt.

Pulsierende Beats unterlegen den Song „Like We Never Loved“. Hier nervt mich aber der zu cool wirkende Gesang von Riccardo. Das ist mir eine Spur zu überkandidelt. Ansonsten werden noch Electronics geboten die auch Erinnerungen an Kraftwerk hervorrufen. Bei „Goodbye“ sind Klang- und Sequenzergebilde untergehoben, die ansatzweise wie bei einem John Carpenter Soundtrack wirken. Allerdings hinkt der Vergleich etwas, da hier die Sequenzer schneller arbeiten und Riccardo mit seinem Wave artigen Gesang natürlich eine ganz andere Gesamtstimmung hervorruft. Sehr technologisch klingt „N.A.S.A.“. Die Elektroniksounds führen zum Teil in die Ecke des Yellow Magic Orchestra’s und teilweise in den Bereich der traditionellen elektronischen Musik und werden zusätzlich um einige Beats ergänzt.

„Dope Of Love“ ist ein eher spartanischer Track, der sich recht monoton dahinschleppt. Ist mir über weite Strecken zu langatmig. Der letzte Song „Sapphire“ hat einige Akkorde, die mich an Visage erinnern und vervollständigt diesen Sound wiederum um moderne Beats und einen recht interessanten Gesang. Ich find diesen Ausklang recht ansprechend.

„Entering The Ice Age“ ist ein schönes Electronicpop-Album, das man gut hören kann, weil die Melodien gut ins Ohr gehen. Mir hat das Album ganz gut gefallen. Wer jetzt neugierig geworden ist, der sollte mal die Hörproben antesten, die man über die Internetseite www.myspace.com/dupontsweden bekommen kann.

Stephan Schelle, September 2009

   

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