DTES – Lost And Gone Forever

DTES – Lost And Gone Forever
Eigenvertrieb / www.dreamtheelectricsleep.com (2011)
(14 Stücke, 76:42 Minuten Spielzeit)

Dream The Electric Sleep, kurz DTES, nennt sich eine neue Band aus dem amerikanischen Lexington. Die Band besteht aus den vier Musikern Matt Page (Gesang, Gitarre), Joey Waters (Schlagzeug, Gesang), Trevor Willmott (Gitarre) und Chris Tackett (Bass). Zwar formierte sich die Band bereits im Jahr 2009, doch hat es bis Anfang 2011 gedauert, das erste Werk in Form eines Konzeptalbums zu veröffentlichen.


Das die Bandmitglieder als ihre Einflüsse Progressive- und Artrockbands wie etwa Genesis, Rush, Neurosis, King Crimson, Pink Floyd, Radiohead, Led Zeppelin, ELP, U2 und Black Sabbath nennen, ist den Songs auch anzumerken, denn es gibt einige stilistische Andeutungen, die in Richtung einiger dieser Bands weisen und immer mal wieder aufblitzen.

So beginnt etwa das Titelstück, das die CD eröffnet, ansatzweise im Stil von Pink Floyd, allerdings mit einem etwas moderneren Ansatz, wie es zum Beispiel bei Porcupine Tree der Fall ist. Als Thema für ihr Konzeptalbum hat sich der amerikanische Vierer die Probleme und Sorgen eines Kohlebergmannes und seiner Frau, der im östlichen Kentucky beheimatet sind, ausgesucht.

Die CD umfasst drei Akte, denen die verschiedenen Songs zugeordnet sind. Akt 1 bildet mit den beiden ersten Songs die Gegenwart, während die nächsten sechs Songs als Part II die Vergangenheit abhandeln. Part III mit seinen weiteren sechs Songs ist gänzlich unbetitelt, zumindest ist dem Booklet kein Titel zu entnehmen.

Die einzelnen Stücke sind im melodischen Art- bzw. Progressiverock bis hin zum Independent verwurzelt und zeigen mal atmosphärische, dann wieder rockigere Passagen auf, bei denen auch mal der amerikanische Folkstil aufblitzt. Einzelne Tracks aus dem Album hervorzuheben fällt schwer, denn die Musik ist sehr kompakt und doch eingängig. Das ganze bewegt sich auf einem sehr ansprechenden Niveau.

Ein Beispiel für einen sehr schönen Longtrack ist „The Joneses“, das zwischen verschiedenen Musikstilen wandelt und mal rockig, dann wieder atmosphärisch und floydig rüberkommt. Ein weiteres Highlight ist auch „Hold Steady Hands“, das sehr melodisch ist und eine Spur Rush aufzuweisen hat.

„Lost And Gone Forever“ ist ein gutes Debütalbum einer neuen amerikanischen Band. Vor allem die ausgefeilten Stücke mit ihren Melodien können überzeugen. DTES, eine Band die man sich merken sollte.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

CD-Kritiken-Menue