Dreamlike Horror – Delightful Suicides
Sleaszy Rider Records (2005)
12 / 51:57

Dreamlike Horror, ist das Projekt der beiden Musiker Deadly Kristin und Aphazel, die beide schon durch die Blackmetal-Band Ancient bekannt wurden. Im Opener werden die Ohren von einer lieblichen Melodie, die nach einem Spinett klingt, empfangen. Dazu gibt es aber schon bedrohlich wirkende Synthieklänge. Das hat etwas von einem Soundtrack zu einem Horrorfilm aus den 50’ern. Kristin legt bei den gesungenen Titeln einen sehr erzählerischen Stil an den Tag. Das Ganze Album klingt, als würden hier Geschichten aus der Zwischenwelt erzählt. Musikalisch bieten die beiden einen ziemlichen Genremix aus Gothic, Metal, Klassik, Ambient und einer ganz gehörigen Portion makaberen Sarkasmus.
 

 
 

Von diesem makaberen Spiel zeugen auch Titel wie „The House That Breathes With Ghosts“, „Damien“, „Your Laying Body“ oder „Wedding In Horror“. Beim Hören der CD ist man hin und her gerissen. Nach harmonischen Klängen folgen mysteriös, gespenstische Passagen um dann z. B. wie in „Damien“ in hexenartiges Geschrei über zu gehen. Kaum hat man sich nach einem heftigen Stück wieder beruhigt, geht die nächste Hörattacke im folgenden Stück auf einen nieder. Zum Abschluss bietet uns das Duo den „Funeral March“, vielen besser bekannt als Marsch, der bei Beerdigungen gespielt wird. Dieses Stück walzen sie geschickt und mit unterschiedlichen Passagen/Tempi auf 9:40 Minuten Länge aus.

Wer die klassischen Horrorstreifen aus den 50’ern mag, der wird mit dieser CD einen Soundtrack für den persönlichen, im Kopf entstehenden schwarz/weißen Horrorfilm bekommen. Eigentlich kann man das nicht beschreiben, man muss es hören. Diese Faszination entsteht auch bei Hörern, wie mich, die sich nicht im Gothik oder Black Metal-Umfeld aufhalten.

Stephan Schelle, August 2005

 
   

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