Dragontears – Turn On Tune n Fuck Off!!

Dragontears – Turn On Tune n Fuck Off!!
Bad Afro Records (2010)
(6 Stücke, 37:11 Minuten Spielzeit)

Nach den beiden Alben „2000 Micrograms From Home“ aus 2007 und „Tambourine Freak Machine“ aus 2008 legen Lorenzo Woodrose & Co. Anfang November 2010 nun mit „Turn On Tune In Fuck Off!!“ das dritte Album der Dragontears vor. Alle guten Dinge sind drei und so hat Lorenzo beschlossen mit diesem Werk das Kapitel der Dragontears zu schließen. Es wird das letzte Album unter diesem Namen sein.


Das Album, das sowohl als CD, als limitierte Vinylausgabe (zumindest die Erstauflage wird auf 500 Stück begrenzt sein und zwei Bonusstücke beinhalten) sowie als Download zu haben sein wird, bietet wieder eine Mixtur aus Garage-, Psychedelic- und Spacerock. Lorenzo und seine Mannschaft packt wieder eine Menge an nostalgischen Sounds aus, die an den 60’s Beat erinnern. Die ersten vier der sechs Songs werden in englisch, die letzten beiden in dänisch gesungen.

Nach dem Opener „Two Tongue Talk“ zeigt sich das folgende „No Salvation“ mit seinem kontinuierlichen Beat schon als Ohrwurm, obwohl dem Hörer hier auch eine Menge an psychedelischen Sounds um die Ohren gehauen werden. Herrliche Akustikgitarren und zirpende Synthies sorgen in „My Friend“ für eine futuristische bzw. psychedelische Form des Singer/Songwriter-Genres. Der Song hat was Fesselndes.

Der verschachtelte, übereinander gelegte Gesang in „Time Of No Time“ wirkt ein wenig chaotisch. Darüber hinaus kommt mit Klängen, die ich in diesem Soundgebräu als Sitar ähnlich ausmache, ein etwas indisches Flair in die Musik. Mit einer Spielzeit von mehr als 13 Minuten ist der Track „William“ das Kernstück des Albums. Recht psychedelisch wie zu frühen Pink Floyd- / Doors-Zeiten startet das Stück. Es schreitet über die volle Länge gemächlich und hypnotisch langsam voran, was den Hörer in eine Art Trancezustand versetzt. Das spacartige, durch den Gesang auch an David Bowie erinnernde Stück „Mennesketvilling“ beschließt dann das Album.

Lorenzo Woodrose legt hier mit seinem Projekt Dragontears einen würdigen Abschluss seiner auf drei Alben begrenzten Trilogie vor. Wer die bisherigen Alben mag, der wird auch mit diesem neuen Werk zufrieden sein. Einziges Manko ist mal wieder die Spielzeit der CD, die mit etwas über 37 Minuten doch wieder recht kurz ausgefallen ist.

Stephan Schelle, Oktober 2010

   

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