Don Tocabajo - Signs
Eigenvertrieb (2021)
(6 Stücke, 26:03 Minuten Spielzeit)

Don Tocabajo (tokabaho gesprochen) ist ein Gitarrist und Bassist aus Heidelberg. Den Anstoß, sich mit dem Gitarrenspiel zu beschäftigen, waren Highway to Hell von AC/DC und eine 12-saitige Ovation Gitarre. Mit der Hardrockband Parasite wurden die ersten Band- und Konzerterfahrungen als E-Bassist und Komponist gesammelt. Off Limits, Tangled Blue, Los Gloriosos, Tone Island mit (Heavy-) Rock, Indie, Funk, Latin, Crossover waren weitere Stationen. Als Mitbegründer und Co-Songwriter der aktuellen Band Alienshake bewegt er sich im Funk-Rock-Genre.


In seiner Biografie ist zu lesen: Geprägt wurde er in den 90er Jahren durch Bands wie AC/DC, Mothers Finest, Red Hot Chili Peppers, Living Colour, Faith No More und Stevie Salas. Weitere musikalische Vielfalt entdeckte er auf seinen Reisen in ferne Länder sowie durch das Leben mehrerer Jahre in Südamerika.

Und genau diesen Genrestilmix bietet Don, den er selbst als „Instrumental-Oriental-Rock“ bezeichnet, auf den sechs Instrumentalstücken seiner EP „Signs“ (Erscheinungstermin 15.03.2021), mit Laufzeiten von 3:44 bis 4:40 Minuten Spielzeit. Alle Stücke wurden von Don komponiert, arrangiert und eingespielt. Darüber hinaus hat er auch in Eigenregie die Programmierung, das Instrumenten-Recording, Mixing und Mastering durchgeführt. Herausgekommen ist ein kraftvolles, klanglich gut abgestimmtes Werk.

Schon zu Beginn des Eröffnungsstückes „Scared“ wird man von exotischen, quäkenden Sounds, die nach einer Nadeswaran (indische Kegeloboe) klingen, begrüßt. In den ersten Sekunden wähnt man sich im Nahen Osten, doch schnell ziehen harte Metalriffs und Schlagzeugkaskaden auf. Nun verbinden sich orientalisch anmutende Klänge mit Metaleinflüssen. Das geht ziemlich ab und klingt erstaunlich gut. Und in diesem Stil macht Don dann auch weiter und zieht den Hörer in einen Soundwirbel, der hypnotische Ausmaße annimmt.

Fette Riffs und druckvolles Schlagwerk starten dann in den Titeltrack. Ein treibender Metaltrack der um Perkusssion und orientalischem Blasinstrument bzw. dessen Sound erweitert wird. Man hat das Gefühl auf einem orientalischen Basar zu sein, während einem Metalriffs und -rhythmen um die Ohren fliegen. Das macht richtig Spaß.

Ein orientalisches Saiteninstrument kommt dann in „Demons Are Knocking On My Door“ auf, das um harte Gitarrenriffs und einem danach aufkommenden Schlagzeugrhythmus nach vorn getrieben wird. Man hört deutlich, dass hier ein Könner an den Saiten und den Schlagfällen am Werk ist, der seine Wurzeln im Metal hat, diese aber gekonnt mit ethnischen Elementen erweitert. Das sind drei Beispiele, da sich die restlichen Stücke im gleichen Umfeld bewegen.

Der deutsche Don Tocabajo nimmt die Hörer auf seiner EP „Signs“ auf eine sehr rockige und metallastige Reise mit auf einen Orienttrip. Das klingt druckvoll und ist in seiner Kombination neu. Am Besten man hört die EP mit aufgedrehter Lautstärke, da macht das Teil am Meisten Spaß. Mit „Signs“ hat Don Tocabajo eine klasse Duftmarke gesetzt.

Stephan Schelle, Februar 2021

   

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