DOE - Dust Of Everyday

DOE - Dust Of Everyday
Echozone / Bob-Media (2011)
(9 Stücke, 42:13 Minuten Spielzeit)

Mit Dust Of Everyday, kurz DOE, kommt eine neue Band aus deutschen Landen, die Alternative Rock, Metal, Pop, Gothic/Wave und sogar ein paar Akustik- und Folk-Momente miteinander vermischt. Und das macht das Quintett auf sehr eindrucksvolle Weise, denn die Songs haben eine Menge Tiefgang und gehen schnell ins Ohr. Und für den guten Klang hat kein geringerer als Eroc gesorgt, was aus dem Album eine fette Produktion macht.


DOE, das sind Masi Kriegs (Gesang, Gitarre), Peter Feld (Gitarren, Programmierung), Axel Heinrichs (Bass), Dustin Feld (Keyboards) und Mario Reichartz (Schlagzeug). Daneben wirken bei einigen Stücken noch Gastmusiker mit. Das selbst betitelte Debütalbum ist Ende April 2011 erschienen und klingt erstaunlich reif.

Schon der Opener „Tomorrow“ hat gehöriges Hitpotenzial, denn der rockig angelegte Song geht sofort ins Ohr. Das folgende „Afraid To Breath“ beginnt mit Wave-Klängen, die aber durch die anschließende Akustikgitarre in eine proggigere und dann in Gitarren-Rock bzw. Alternative übergeht, was mir sehr gut gefällt.

Gerade in den ersten Songs, wie auch in „Rock’n’Roll Moon“ klingen bei DOE Bands wie New Model Army, The Mission und Sisters Of Mercy durch. Das machen die Fünf aber so gut, dass es hier einfach nur perfekt und nicht wie eine Kopie klingt. Sehr angenehm ist auch Masi’s Gesangsstimme, die unaufdringlich, aber doch kraftvoll wirkt und sich den unterschiedlichen Stimmungen anpasst. Auch flechten die Jungs hier und da mal ein Solo ein.

Mit „Walking Away“ legen sie dann eine Pause ein, denn hierbei handelt es sich um eine Ballade, bei der Masi streckenweise von der Akustikgitarre begleitet wird. Eine sehr schöne Nummer. Mit fast floydartigen Gitarren (zu „The Wall“-Zeiten) beginnt „Stranded“, um dann aber wieder in einen Wave-/Gothic-Track mit Electronicpop-Elementen überzugehen, die ein wenig Depeche Mode-Flair erzeugen. Sehr gelungen ist hier auch das Duett zwischen Masi und Gastsängerin Nadine Kriegs.

Mit einer Spur irischen Folks präsentiert sich dann „Queen Of The Night“. Während „Seven Sins“ und „Things Inside“ wieder sehr nach New Wave klingen ist das abschließende „Requiem“ eine tolle hymnische Rocknummer mit herrlichen Gitarrenlicks.

Dust Of Everyday ist mit ihrem selbst betitelten Album ein wirklich gutes Debüt gelungen. Die Songs strotzen nur so vor Melodien und Kraft, dass man Appetit bekommt diese mal live auf der Bühne zu sehen, denn die werden richtig abgehen. Ein tolles Album, das ich sehr empfehlen kann.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

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