Djerv - Same

Djerv - Same
Steamhammer / spv (2011)
(9 Stücke, 37:13 Minuten Spielzeit)

Djerv nennt sich ein Powertrio aus Norwegen, das aus Sängerin Agnete Kjølsrud, Gitarrist Stian Kårstad und Schlagzeuger Erlend Gjerde besteht. Nach dem die Drei 2010 ihre erste EP mit dem Titel „Headstone“ herausbrachten, erscheint Mitte Juni 2011 nun das selbst betitelte Debütalbum. Obwohl mit nicht mal 40 Minuten Spielzeit das Album für heutige Verhältnisse eher kurz ausfällt und wie eine EP anmutet.


Schon gleich im Opener „Madman“ ist Agnete’s volles Organ zu spüren, denn sie schreit und rotzt den Text aus den Boxen, das man zunächst Angst bekommen könnte. Hiervon sollte man sich aber nicht beeindrucken

oder gar irritieren lassen, denn sonst entgehen einem die zwar druckvollen, aber doch sehr spannenden Melodien und Riffs, die das Stück ausmachen. Die Band versucht hier auf eine fesselnde Art Black Metal, fetzigen Heavy Metal, Punk, Rock und Alternative zu vermengen. Das ist meist recht laut (wie zum Beispiel auch in „The Bowling Pin“) und druckvoll, doch finden sich viele Feinheiten in der Musik, die man erst einmal herausarbeiten muss.

Nachdem man als Hörer in den ersten beiden Stücken ein Gitarrengewitter über sich ergehen lassen hat, kommen die Riffs in „Headstone“ dagegen in den Strophen recht moderat rüber. Das Stück hat einen gewissen Ohrwurmcharakter und wäre, hätte es nicht diese heftigen Riffs, auch Hitpotenzial.

Auch das folgende „Gruesome Twosome“ fährt die Riffattacken ein wenig zurück und so kommen die Melodien und Agnete’s Stimme besser zur Geltung. Ungewöhnlich und düster klingt „Only I Exist“. Der Song wandelt zwischen eingehender Melodie, Disharmonie und fesselnden Sounds. Das hat was. Der Rest ist heftiger Metal.

Das Debütalbum von Djerv ist eine gelungene Mischung diverser Musikstile, bei dem allerdings die Stücke meist durch heftige Gitarrenwände zugedeckt werden. Und doch strahlen sie, obwohl mich die Musik recht aufwühlt, eine gewisse Faszination aus, die ich nicht näher beschreiben kann.

Stephan Schelle, Juli 2011

   

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