Devin Townsend Project – Ghost Mit „Ghost“ veröffentlicht Devin Townsend am 20.06.2011 zeitgleich mit seinem Album „Deconstruction“ den vierten und abschließenden Teil seiner auf vier Alben begrenzten Serie, die mit „Ki“ im Jahr 2009 begonnen hat. Haut Devin auf „Deconstruction“ dem Hörer noch Gitarrenwände um die Ohren, so zeigt er sich auf „Ghost“ von seiner weichen Seite, die sehr elektronisch und schon fast esoterisch und ambient klingt. |
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Mit Flöte und atmosphärischer Gitarre startet die CD mit dem ersten Song „Fly“, der die Seele des Hörers schmeichelt und seine Gedanken zum Fliegen bringt. Das ist atmosphärische Musik, so wie ich sie mag. Für Fans der harten Klänge ist dies sicherlich ein Schock. Und ich kann es hier schon verraten, die ganze CD ist in diesem sehr harmonischen, melodischen Stil gehalten. Sie eignet sich auch gut für Entspannungstechniken oder Wellness-Übungen, was in diesem Zusammenhang nicht negativ gemeint ist, ganz im Gegenteil. Die Musik auf „Ghost“ geht stark unter die Haut, da Devin hier sehr einfühlsame Stücke komponiert hat. Dabei wirken die Stücke nie kitschig. In die gleiche Kerbe schlägt „Heart Baby“, in der eine wunderbare Querflöte auf eine Akustikgitarre trifft, die Gilmour artige Züge annimmt. Eigentlich kann man nicht von einzelnen Songs sprechen, denn diese gehen alle nahtlos ineinander über so dass die CD wie ein komplexes ambientes Stück wirkt. Das elfminütige „Feather“ bietet neben den bereits erwähnten ambienten Parts nun auch einige an britischen Folk angelehnte Elemente und darüber hinaus eine poppig/proggige Melodie, die sofort ins Ohr geht. Das klingt so zart und einschmeichelnd, ohne beliebig zu wirken. Und auch „Kawaii“, die Akustikgitarren-Ballade ist eine Mischung aus atmosphärischem Ambient und Folkballade. Sehr angenehm ist auch die Gesangsstimme, die sich dieser Zartheit und Verletzlichkeit der einzelnen Stücke hervorragend anpasst. Freunde der härteren Gangart Townsend’s werden mir da zwar nicht zustimmen, aber diese Scheibe ist eine Wohltat für die Seele. „Blackberry“ klingt (auch durch seine Froschgeräusche am Anfang), als wäre diese Nummer in den Sümpfen der Südstaaten der USA aufgenommen worden. Daran schließt sich ein fast orchestrales „Monsoon“, bei dem neben Flöten auch Sounds von Oboe etc. sowie die Akustikgitarre mit eingebunden werden. Mit „Ghost“ ist Devin Townsend ein unglaublich einfühlsames und intensives Album gelungen, das eine sehr ambiente Ausstrahlung entfaltet, die ich so von ihm nicht erwartet hätte. Dieses Album voller herrlicher Melodien wird sich noch lange in meinem Player drehen. Stephan Schelle, Mai 2011 |
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