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dEUS – How To
Replace It dEUS ist eine Rockband aus dem belgischen Antwerpen. Bereits 1991 gründete sich die Band, die zunächst noch Songs anderer Bands coverte. Als Gründungsmitglieder sind noch Tom Barman (Gesang, Gitarren) und Klaas Janzoons (Keyboards, Violine) dabei. Daneben gehören noch Mauro Pawlowski (Gitarren), Alan Gevaert (Bass) und Stéphane Misseghers (Schlagzeuger) zum aktuellen LineUp. Das neue Album, das den Titel „How To Replace It“ trägt, kommt am 17.02.2023 heraus. |
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Sogar
der Titel - geheimnisvoll, schräg - wirkt wie ein fantastisches
Unbekanntes, das auf eine tiefe Weisheit hindeutet. Folgt man den
lyrischen Hinweisen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es um
Romantik und das Altern geht; blinzelt man ein wenig, könnte man darauf
kommen, dass die beschriebene Malaise die Moderne ist. So oder so ist es
gewollt, die Intrige zu schüren. Es ist eine Frage, es ist eine
Antwort... es liegt am Hörer, sich zu entscheiden. „Dinge
dauern immer länger als man denkt“, sagt der Sänger lakonisch, „aber
das war kein Zehn-Jahres-Projekt.“ Es waren auch nicht einmal vier
Jahre, und obwohl 2018 konkrete Pläne geschmiedet wurden - Kalender
geleert, Sessions gebucht - gab es die Proben und die Tournee von The
Ideal Crash und natürlich die Pandemie. Aber auch die Arbeitsweise der
Band hat sich verändert. Bei den letzten beiden Platten waren die
Jam-Sessions lang und strukturiert - fünf Tage die Woche, von 12 bis 18
Uhr - und die Songs wurden im Laufe der Zeit geformt und entwickelt.
„How to Replace It“ hingegen entstand in konzentrierten, kurzen und
explosiven Jams. Mit viel klassischem und zeitaufwändigem DEUS-Finetuning
und -Gestaltung danach. Alte Gewohnheiten sterben schwer... Das
Album wird auf CD, LP, limitierter farbiger LP und auf allen digitalen
Plattformen erhältlich sein. Das Dutzend Stücke bewegt sich zeitlich
zwischen 3:32 und 6:36 Minuten. Gut ein Jahrzehnt hat es zwischen dem
letzten und dem aktuellen Longplayer gedauert. Mit
Pauken und Gesang von Tom Barman startet die Band in den Opener „How To
Replace It“. Nach wenigen Momenten kommen elektronische Sounds hinzu und
es ergibt sich eine intensive Stimmung, was auch durch den teils
gehauchten Gesang und die Instrumentierung hervorgerufen wird. Das Stück
nimmt dann immer mehr Fahrt und Intensität auf. Ein guter Einstieg in das
neue Album. Indierock
wird dann im folgenden Stück „Must Have Been New“ geboten. Allerdings
bleibt von dem Song nicht viel hängen. Das ändert sich aber mit dem
spannenden „Man Of The House“ und dem wavigen „1989“ bei dem Tom
seine Stimme in den Strophen sehr tief anlegt, während sie in den
Refrains heller klingt. Poppig wird es dann im Song „Faux Bamboo“ mit
elektronischen Klangfarben. Mit einer herrlichen elektronischen Sequenz
und Trip Hop artigem Gesang zeigt sich dann „Dream Is A Giver.“ Ein
sehr atmosphärischer Song. Es
folgen weitere Popsongs wie „Pirates“ mit einer Prise The Cure-Gitarre
und einem Gesang, der ein klein wenig an den leider im letzten Jahr
verstorbenen Maxi Jazz von Faithless erinnert. Es folgen weitere Songs,
bei denen die Band variationsreich mit der Rhythmik spielt. So ein wenig
sticht dann die Downtemponummer „Love Breaks Down“ aus dem Oeuvre
heraus. Und nach dem die Songs auf dem Album bisher in englischer Sprache
gesungen wurden, wechselt die Band im abschließenden „Le Blues
Polaire“ ins Französische, was dem Song auch ein gewisses Chanson-Flair
verleiht. „How
To Replace It“ von der belgischen Band dEUS bietet eingängige
Indie-Songs, die auch nicht vor ungewöhnlichen Klängen zurückschrecken,
dabei aber immer melodisch bleiben. Stephan Schelle, März 2023 |
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